Obschwarzbacher werben für den Erhalt des Gemeindehauses
Engagement: Die Bürger müssen das Gebäude ab 2014 selbst unterhalten. Beim Sommerfest im Stadtteil versuchte der Trägerverein, weitere Unterstützer zu gewinnen.
Mettmann. In Obschwarzbach leben gesellige Menschen. Wem dies noch nicht bekannt war, der konnte sich am Wochenende davon überzeugen. Denn am Samstag fand in Obschwarzbach das jährliche Sommerfest statt. Tagsüber stand das Fest ganz im Zeichen der Familie. Die Kinder konnten sich beim Seifenkistenrennen oder auf der Hüpfburg austoben. Am Abend feierten die Obschwarzbacher dann bei Köstlichkeiten vom Grill und Bier vom Fass bis in die Nacht hinein im Festzelt. Und zugleich setzten sie mit dem Fest ihr Engagement für das Gemeindehaus fort.
Das Sommerfest blickt auf eine lange Tradition zurück. 1976 richtete es der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach zum ersten Mal aus. „Wir waren uns damals unsicher, wie das Fest hier in der Nachbarschaft ankommt“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins, Kurt Lessing. Damals hätten die Organisatoren 200 Bratwürste gekauft und vorsichtshalber abgesprochen, wer die übriggebliebenen Würstchen hinterher mitnimmt. Doch das Fest wurde ein voller Erfolg und entwickelte sich zu einer festen Veranstaltung.
Lediglich einmal sei das Sommerfest ausgefallen. Der Grund war, dass sich nicht genügend Helfer gefunden hätten, so Lessing. Dieses Problem gibt es in diesem Jahr allerdings nicht. Momentan reicht das Gemeinschaftsgefühl der Obschwarzbacher für weit mehr als nur ein fröhliches Fest bei schönem Wetter. Der Zusammenhalt ist spürbar.
So war dies auch bei der ungewissen Zukunft des evangelischen Gemeindehauses. Als die evangelische Kirchengemeinde vor mehr als zwei Jahren ankündigte, das Gebäude im September 2014 zu schließen, drohte den Menschen der Verlust des zentralen Treffpunkts im Ortsteil. Nach einigen Verhandlungen gründeten die Bürger auf Initiative des Bürgervereins einen Trägerverein, um das Gemeindehaus ab 2014 selbst zu unterhalten. „Wir sind insgesamt auf einem guten Weg“, sagt der Vorsitzende des Trägervereins, Markus Mandt. In der vergangenen Woche habe es letzte Verhandlungen mit der evangelischen Kirchengemeinde gegeben. Inhaltlich ging es dabei um Details im Erbpachtvertrag.
Um die Kosten für den Unterhalt des Gemeindehauses aufbringen zu können, benötige der Trägerverein etwa 205 Mitglieder. „Mit 180 Mitgliedern haben wir unser Soll fast erfüllt“, sagt Mandt.
Der Trägerverein nutzte das Sommerfest dazu, weitere Bürger mit ins Boot zu holen. Daher stand auf dem Hof des Gemeindehauses ein aus Flaschen und Drähten gestalteter Baum der Künstlerin Pauline Kugler, die auch im Beirat des Trägervereins sitzt. Die Bürger hatten während des Sommerfestes die Gelegenheit, ihre Ideen für die Nutzung des Gemeindehauses auf Karten zu schreiben und diese an den Flaschenbaum zu hängen. Bestimmt lässt sich die ein oder andere Idee in die Tat umsetzen.