Saniertes Denkmal: Alles neu in der Stadtkirche
Am 10. März wird das sanierte Denkmal mit einem Gottesdienst wiedereröffnet.
Mettmann. Der Refrain des Liedes „Diamond“ von Popsängerin Rihanna „Shine bright like a diamond“ (Scheine hell wie ein Diamant), der durch die leere Kirche hallt, passt. Arbeiter haben nach einer Frühstückspause auf der Empore ihr Kofferradio angestellt, pfeifen den Hit mit. Nach mehr als einem Jahr erstrahlt die evangelische Stadtkirche im neuen Glanz. Sie ist lichtdurchflutet, wirkt viel größer. Am Sonntag, 10. März, wird das grundsanierte und renovierte Denkmal mit einem Gottesdienst eröffnet.
Bis dahin müssen noch zwei der großen Kirchenfenster wieder eingesetzt werden. Alle Fenster wurden für die Restaurierung von der Mönchengladbacher Spezialfirma Pongs ausgebaut. Das heißt: Jede der vielen hundert etwa handflächengroßen Glasscheiben, die wie ein Mosaik zusammengesetzt werden, wurde aus der Bleiverglasung herausgenommen, gereinigt und neu verbleit. Die großen Grauwacke-Platten des neuen Bodens werden zurzeit versiegelt. Die neuen Stühle, die eigens für die Kirche an der Freiheitstraße in einer Behindertenwerkstatt in Süddeutschland angefertigt wurden, werden in den kommenden Tagen geliefert.
Dagegen wurden die neuen Lampen bereits aufgehängt und sind in Betrieb. „Wir haben die erste Kirche in Deutschland, die komplett mit LED-Beleuchtung ausgestattet ist“, sagt Pfarrer Ernst Schmidt. Die komplett restaurierte Decke samt Gewölbe erstreckt sich wie ein großer weißer Himmel über den Innenraum. Von außen fällt viel mehr Licht durch die großen Kirchenfenster, nachdem die alten Gitter, die als Taubenschutz dienten, abmontiert wurden. Glasscheiben vor den Fenstern halten anstelle der Gitter Tauben fern.
Die alten Stufen, die zur Holzempore führen, wurden durch neue, mit Eichenholz furnierte Stufen ausgetauscht. „Die alten waren mit PVC belegt, bei Nässe waren sie immer rutschig“, sagt Pfarrer Schmidt. Zwar werden der Abendmahltisch, das Taufbecken und das Rednerpult an gleicher Stelle wieder aufgebaut, doch es gibt Überlegen, alles irgendwann neu anzuschaffen. Pfarrer Schmidt: „Der Tisch wurde in den 80er-Jahren in einem Antiquitätengeschäft gekauft. Das Taufbecken wurde in den 90er-Jahren angefertigt. Irgendwie passte das alles nicht zusammen.“
Im Turm, der früher eine feuchte Rumpelkammer war, wurde eine Heizung eingebaut und zwei Räume als Lagerstätte eingerichtet. Dort lagern unter anderem noch einige alte Balustraden, die nicht wiederverwendet wurden.