Wanderer sauer: Leitplanken verschandeln die Natur

Am Thekhaus wurden Baumstämme als Wegbegrenzung ersetzt.

Foto: Rüttgen

Kreis Mettmann. Regelmäßig nutzt Uwe Schümichen den Verbindungsweg am Thekhaus unweit des Neanderthal Museums. Doch als sich der Langstreckenläufer kürzlich wieder in den Wald aufmachte, traute er seinen Augen kaum: Als Wegbegrenzung dienten nicht mehr massive Baumstämme, sondern Leitplanken. „Das sieht hier jetzt aus wie eine Autobahn“, kritisiert der 76-Jährige.

Zum einen regt ihn auf, dass diese verzinkten Leitplanken nicht in das Naturschutzgebiet passen. „Da hätte man doch etwas anderes finden können. Einen Holzzaun vielleicht, der besser zur Natur passt“, sagt er. Zum anderen befürchtet er, dass diese Leitplanken wesentlich mehr kosten als die bisherige Baumstamm-Lösung. „So eine Leitplanke kostet ja echt Geld“, vermutet der 76-Jährige.

Zuständig für diesen Weg, der unweit des Neanderthal Museums in Richtung Hilden und Hochdahl führt, ist nicht etwa der Kreis Mettmann, sondern die Stadt Erkrath. „Er wird regelmäßig von Spaziergängern und Fahrradfahrern genutzt, führt den Berg steil hinunter und liegt direkt an einem stark abfallenden Hang“, erläutert Maria Steinmetz, Sprecherin der Stadt Erkrath. Da der Weg der Stadt Erkrath gehört, sei diese dort verkehrssicherungspflichtig.

„Die alte Absperrung bestand aus Holz und war mit der Zeit durch Unwetter und umgefallene Bäume marode und stark beschädigt“, berichtet Steinmetz. „Vor allem aber bot sie Fahrradfahrern, die bei Bergabfahrten ein hohes Tempo entwickeln können, nicht die notwendige Sicherheit.“ Auch war die Absperrung nicht in einer kindgerechten Höhe angebracht.

Um die Verkehrsteilnehmer zu schützen, habe die Stadt Erkrath daher die alte Absperrung durch eine stabile Leitplanke aus Metall ersetzt. Diese wurde zur sicheren Verankerung in den Boden gerammt, was mit Holz nicht möglich sei. „Zugleich wurde im unteren Teil der Strecke eine Befestigung des Weges vorgenommen, damit dieser nicht abrutschen kann“, erläutert Steinmetz. Insgesamt habe diese Maßnahme rund 27 000 Euro gekostet.

Die Stadt glaubt, dass ihre Lösung auch den Nutzern gefällt: „Von den Bürgern gab es viele positive Rückmeldungen über die Sicherheit und auch die ordentliche Optik“, berichtet Steinmetz. Manche sind allerdings auch belustigt: „Na, da hamse ja mal was hingestellt“, sagt ein Wanderer schmunzelnd, als er die Leitplanken am Weg passiert.