Ob Freund, Feindbild oder Geldquelle: Hunde bewegen alle
Heute ist Welthundetag. Die WZ hat sich den Vierbeinern im Kreis Mettmann von ganz unterschiedlichen Seiten genähert.
Kreis Mettmann. Sie sind Familienmitglied und Feindbild für Menschen und Katzen, sie werden verhätschelt oder artgerecht gehalten — und lassen niemanden kalt: Hunde. Rund 22.000 werden im Kreis Mettmann gehalten. Offiziell. Die Dunkelziffer der nicht angemeldeten Tiere schätzen Experten auf 20 Prozent höher.
Damit hält etwa jeder achte Haushalt im Kreis Mettmann einen solchen Vierbeiner. Grund genug, unsere Leser zum Welthundetag einmal näher mit Wissenswertem, mit Tipps, aber auch Schrägem aus dem Kreis Mettmann und seinen Hunden zu informieren.
Unangefochten auf Platz eins der Liste beliebter Hunderassen — von denen 250 in Deutschland gezüchtet werden — behauptet sich der Deutsche Schäferhund vor einer anderen Ikone nationaler Befindlichkeit: die kleinen Wadenbeißer, auch Dackel oder Teckel genannt. Es folgen vor Deutsch Drahthaar, Labrador und Golden Retriever.
Natalie Seyffert aus Erkrath kennt beide Seiten „Ich habe früher im Tierheim Hilden mitgearbeitet“, sagt die Züchterin von Border Collies. „Das Tierheim ist nicht immer richtig. Vor allem Familien, die kleine Kinder haben, sollten vorsichtig sein, weil sie nicht die Vorgeschichte des Hundes kennen.“ Welpen seien einfacher zu erziehen.
Hilfe bei dieser grundsätzlichen Frage bieten der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und „auch Hundeschulen“, rät Seyffert.
Bleiben wir beim Border Collie. Ein Welpe von Natalie Seyffert kostet in der Anschaffung 1100 Euro. Weitere Festkosten einmaliger Art sind 20 Euro für Fressnäpfe, 50 Euro für die Leine und rund 100 Euro für zehn Stunden in der Welpen- oder Hundeschule.
Fortlaufend stemmen müssen Hundehalter Kosten für Versicherung (100 Euro/Jahr), Steuern (100 Euro/Jahr), Tierarzt (150 Euro/Jahr) und Futter (rund 350 Euro/Jahr).
Steuer müssen Halter zahlen, die ihren Hund bei ihrer Stadt anmelden und damit auf der legalen Seite stehen. Wir haben die Sätze zusammengetragen, die in den zehn Städten des Kreises Mettmann jeweils für die Haltung eines Hundes erhoben werden. Monheim, die Stadt, die sich so gerne als urban gewordenen Fortschritt feiern lässt, ist beim Thema Hundesteuer Schlusslicht: 132 Euro kostet dort der Hund. Die weiteren Sätze Langenfeld 90 Euro, Hilden 96 Euro, Erkrath 100 Euro, Haan 108 Euro, Mettmann 93 Euro, Ratingen 109 Euro, Wülfrath 108 Euro, Velbert 104 Euro und Heiligenhaus 86 Euro.
Wer nicht „Fiffi“ oder „Bello“ rufen möchte, gibt seinem Hund einen Namen. Besonders beliebt bei Hundehaltern sind „Luna“, „Kira“, Rocky“, „Spike“, „Lucky“, „Sam“ und „Max“.
Therapeut für den Vierbeiner
Massagen, Dehnungsübungen, Reizstromtherapie — all die Behandlungen der klassischen Physiotherapie gibt es nicht nur für Menschen. Auch Hunde können davon profitieren. Da ist sich Roswitha Lammertz aus Langenfeld, ausgebildete Tierphysiotherapeutin, sicher.
So bringt sie seit zwei Jahren Ghandi wieder in Bewegung. Der Mischling war vor Beginn der Behandlung noch gelähmt, kann aber heute schon wieder fast ohne seinen Rollstuhl laufen. Auch den gibt es für Vierbeiner. Und Frauchen Marion Jansen ist überglücklich, dass ihr Ghandi wieder auf seinen Beinen unterwegs ist. „Ich kann das jedem empfehlen“, sagt sie. Über das Tierheim in Hilden sei sie zu Lammertz gekommen. 35 Euro kostet eine einstündige Sitzung. „Aber das Geld ist mir es wert. Schließlich hat Ghandi hier richtige Fortschritte gemacht.“
Einmal Haare schneiden, bitte
Fellpflege — damit kennt sich Nathalie Schröder aus. Die gelernte Tierarzthelferin ist seit 25 Jahren professionelle Tierfriseurin in Mettmann und betreibt dort Nathi’s Hundesalon. „Es gibt Trends wie beim Friseur für Menschen auch“, sagt sie.
Früher wurden Hunde eher kahl geschnitten, heute müsse alles eher niedlich aussehen. „Deshalb ist beim Pudel der Bärchenschnitt angesagt, damit die Hunde wie Teddybären aussehen.“ Im Schnitt kostet so ein Haarschnitt 20 Euro.