Bürgermeisterwahl: Frank Schneider stellt sich schon im Mai zur Wahl
Die Bekanntgabe Frank Schneiders, bereits im Mai wieder fürs Bürgermeisteramt kandidieren, setzt die anderen Parteien zeitlich unter Druck. Das Taktieren hat Konjunktur.
Langenfeld. Jetzt ist es raus: Amtsinhaber Frank Schneider wird frühzeitig wieder als Bürgermeisterkandidat für die CDU ins Rennen gehen. Das gab er im Stadtrat bekannt. Er verzichtet auf ein Jahr Amtszeit. „Ich wollte immer mit meiner Partei gemeinsam in den Wahlkampf ziehen. Nachdem auf Landesebene entsprechende Unklarheiten nachgebessert worden sind, freue ich mich auf die Kommunalwahl im Mai“, sagt der 50-Jährige selbstbewusst.
Doch was bedeutet das für Langenfelds Kommunalpolitik? Erst einmal, dass die anderen Fraktionen nun schnell entscheiden müssen, ob sie eigene Bürgermeisterkandidaten aufstellen. „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich war mir sicher, dass Schneider erst 2015 wieder ins Rennen geht. Jetzt sind wir schon ein bisschen unter Druck“, sagt FDP-Chef Frank Noack offen. Er kann sich vorstellen, dass die Liberalen einen eigenen Kandidaten aufstellen. Vor fünf Jahren hatte man noch Schneider unterstützt — und der hatte satte 71,8 Prozent bekommen.
Gewöhnlich führt der politische Reflex in Sachen Konkurrenz von der CDU zur SPD. Freilich ticken da in Langenfeld die Uhren anders. Denn deren Kandidat Sascha Steinfels hatte hatte 2009 mit 12,3 Prozent mehr als drei Prozent weniger als Bernhard Ibold (Grüne). Ob die allerdings wieder einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen, haben sie noch nicht beschlossen. „Entsprechend gibt es auch noch keine Empfehlung von uns“, sagt Fraktionschef Helmut Konrad.
Und SPD-Fraktionschef Sascha Steinfels? Der 30-Jährige hatte vor fünf Jahren eine deftige Niederlage hinnehmen müssen. Aber er gibt sich kämpferisch: „Ich kann mir vorstellen, es wieder zu machen. Aber wir entscheiden das endgültig erst im Januar.“
Auch ein Bündnis mit den Grünen und der FDP ist für Steinfels eine Option — was der Liberale Noack sich freilich kaum vorstellen kann. Die BGL versucht Steinfels gar nicht erst auf ihre Seite zu ziehen. „Die pochen auf ihre Unabhängigkeit und Distanz zu sämtlichen Bürgermeisterkandidaten“, schätzt es der SPD-Mann ein.
Die Unabhängigkeit ist BGL-Frontmann Gerald Wenzens in der Tat „äußerst wichtig“. Dabei hat seine Bürgerliche Liste Gewicht, ereichte sie doch bei der Kommunalwahl 2009 mehr als elf Prozent. Und Wenzens kann sich unter „einer bestimmten Konstitution“ sehr wohl vorstellen, dass sich die BGL beim Rennen ums Bürgermeisteramt einmischt. „Mehr werde ich dazu zurzeit nicht sagen. Aber es könnte sein, dass wir jemanden unterstützen. Selbst werden wir aber keinen Kandidaten stellen.“
Während all des Taktierens ist für Amtsinhaber Schneider das Ziel klar: „50 plus. Das gilt sowohl für mich als auch meine CDU.“ Aktuell stellt die Union bereits die absolute Mehrheit. Und Schneider als Bürgermeister kann auf einen soliden Haushalt und attraktive Entwicklung des Standorts Langenfeld verweisen.
Die Infrastruktur mit Schulen, Handel oder Freizeit stimmt, Die Wirtschaftskraft ist gut. Damit kann Schneider punkten. Vieles deutet auf seinen Sieg des Amtsinhabers hin. Wenn nicht direkt, dann in der Stichwahl. Alles andere wäre eine Überraschung.