Auf die Klientel schauen
Langenfeld. Zu teuer! Dieses Argument ist häufig zu hören. Allerdings sollte bei Zentralisierungen auch darauf geschaut werden, um welche Klientel es sich handelt. In diesem Fall ist das besonders wichtig.
Wer geht zur Bewährungshilfe? Wohl kaum der mobile Durchschnittsbürger, für den es eher zumutbar ist, mit dem Auto von Langenfeld nach Golzheim oder gar Neuss zu fahren.
Sicher: Selbst der würde sich darüber ärgern, wenn das Angebot vor Ort wegfällt. Aber kaum noch zumutbar ist es für den straffällig gewordenen Mitbürger, der auf Bewährung eine neue Chance erhält. Meist sind diese Menschen auch noch labil, sonst hätten sie sich nicht schwer strafbar gemacht. Und da ist die Hilfe vor Ort schlicht effektiver — weil schneller. Und da ist es kaum ein Trost, dass sie noch einen Tag in der Woche vor Ort sein wird. Noch ist es an fünf Tagen der Woche der Fall. Und bei etwa 350 Hilfesuchenden kommt bestimmt keine Langeweile auf.