Verkehrslärm nervt Anwohner
Die Stadt stellt am Donnerstag in einer Bürgerversammlung Maßnahmen gegen Lärm vor. Bewohnern der Niederstraße gehen diese noch nicht weit genug.
Monheim. Lärmaktionsplan — so nennt sich die Umsetzung einer verbindlichen EU-Richtlinie vor Ort. „Die Bürger sind aufgerufen, sich zu beteiligen“, hatte die Stadtverwaltung kürzlich mitgeteilt. Am Donnerstag ist ab 17 Uhr im Ratssaal eine entsprechende Bürgerversammlung. Im Mittelpunkt stehen fünf stark befahrene Straßen. Es geht um die Haupt-, Berghausener- und Monheimer Straße in Baumberg sowie die Opladener Straße und den Berliner Ring.
Doch was ist mit anderen stark befahrenen Straßen? In der Vergangenheit hatte es immer wieder Anwohnerproteste zum Beispiel von der Bleer Straße gegeben. Die WZ hatte außerdem vor einigen Tagen die Leser aufgerufen, ihre Meinung zu sagen: „Welche Straßen müssten zusätzlich in den Lärmaktionsplan aufgenommen werden?“
Für Heinz Rund und Nachbarn von der Brombeerhecke ist die Sache klar: „Nach unserer Meinung muss die Niederstraße in diesen Lärmschutzaktionsplan aufgenommen werden“, sagt er. Bereits vor Jahren hatte es eine Unterschriftensammlung gegen den Lkw-Verkehr gegeben. Aufgrund der Protesten wurde er auf der Niederstraße zwischen Schwalben- und Siemensstraße verboten. „Nun ist er stadteinwärts wieder erlaubt. Warum?“, fragt sich Rund.
Diese Entscheidung kann auch Dieter Franklin nicht nachvollziehen. Er wohnt an der Schießhecke. „Durch Baulücken ist der Lärm von der Niederstraße aus extrem zu hören. Das naheliegende Industriegebiet ist ja auch extrem gewachsen in den vergangenen Jahren“, sagt er. Für die Anwohner ist klar: „Es wird viel zu wenig kontrolliert.“
Freilich ist die Stadt für Kontrollen des fahrenden Verkehrs nicht zuständig. Außerdem wird darauf verwiesen, dass es sich nun einmal um ein angrenzendes Gewerbegebiet handelt. Die Polizeipressestelle in Mettmann verweist darauf, dass sehr wohl kontrolliert werde.
Inwieweit die Stadtverwaltung den Ärger um die Niederstraße auf der Bürgerversammlung thematisieren wird, bleibt abzuwarten. In der Einladung wird betont, dass nur der Lärm der anfangs genannten Straßen betrachtet wird. Hintergrund: Sie sind vorab vom zuständigen Landesamt untersucht worden. Kriterien waren 70 Dezibel Lärmbelastung am Tag — in etwa das Geräusch eines laufenden Staubsaugers — und 60 in der Nacht. Außerdem müssen es mehr als drei Millionen Fahrzeuge täglich sein.