Bürgermeister verspricht neue Planung für Umgehung K 10n
Die Anwohner der Neanderstraße kritisieren mangelhafte Planung. Sie würden zu sehr belastet.
Ratingen. Knapp 300 Unterschriften haben am Mittwoch Anwohner von Neanderstraße, Lohof und Voisweg an Bürgermeister Konrad Pesch übergeben. Sie befürchten, dass durch den geplanten Bau der Umgehungsstraße K 10n von der Neanderstraße zur Mettmanner Straße der Verkehr vor ihrer Haustüre noch weiter zunehmend wird.
Bekanntlich wird seit vielen Jahren die K10n gefordert, um vor allem die Anwohner der Industriestraße zu entlasten. Doch an die Bürger auf der anderen Seite, der Neanderstraße sowie den Nebenstraßen, hat niemand gedacht. Das gab auch Pesch gestern zu. Er versprach, für das gesamte Projekt neue Daten erheben zu lassen und die Bedenken der Neanderstraßen-Anwohner zu berücksichtigen.
In der Planung zur K 10n sei immer nur die Rede von der Industriestraße und den daran angrenzenden Wohngebieten — von der Neanderstraße spreche niemand, sagen Josef und Ingrid Winnekens. Und: „Wir begrüßen die Ansiedlung von Gewerbe in Ratingen. Aber es kann nicht sein, dass sich der entstehende Verkehr aufgrund mangelnder Zufahrtsplanung durch ein Wohngebiet quält.“ Schon jetzt sei die Breite der Gehwege problematisch, sagte Anwohner Dirk Brüning. Rollstuhlfahrer kämen nicht durch. Und Lkw benutzten beim Gegenverkehr die Gehsteige mit.
Pesch erinnerte daran, dass der zu weit gefasste Bebauungsplan zur K 10n vom Oberverwaltungsgericht kassiert worden ist. Nun gebe es die Chance, das Verfahren neu aufzurollen. In der Tat habe man die Situation der Anwohner der Neanderstraße nicht berücksichtigt. „Wir müssen da komplett neu ran“, sagte Pesch.
Im Oktober ist eine Bürgerversammlung geplant. Bis zum Bau der etwa zwei Millionen Euro teuren Umgehungsstraße K 10n, so Pesch, würden mindestens noch zwei Jahre vergehen.