Dem DRK gehen die Blutspender aus
Der Jahresbericht 2017 ist jetzt vorgestellt worden. Es mangelt auch an Mitgliedern. Im Vorstand gibt es einen neuen Vize.
Ratingen. Die Seele des Mehrgenerationenhauses Klompenkamp wird noch im laufenden Jahr in den Ruhestand wechseln. Ilka Bahle war vom ersten Tag vor gut 20 Jahren an Ansprechpartnerin für alle Hausbewohner. Der Vizechef des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Ratingen, Erhard Raßloff, bezeichnete sie im Jahresbericht 2017 als „Miss Klompenkamp“. Der Bericht wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung den Mitgliedern erläutert.
Im neu zu wählenden Vorstand gab es eine Veränderung: Der stellvertretende Vorsitzende Werner Gomolka schied altersbedingt aus. Für ihn rückte Heiko Breidenbach nach. Ratinger DRK-Vorsitzender bleibt Holger Kirchmann. 80 Wohneinheiten stehen im Mehrgenerationenhaus Klompenkamp zur Verfügung. Davon sind 41 für die Bedürfnisse von Senioren ausgelegt, vier haben spezielle Einrichtungen für Behinderte. Oberstes Ziel des Hauses ist es, den Menschen so lange wie möglich ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen. Das DRK gibt es seit 116 Jahren in Ratingen. 1227 (Vorjahr: 1294) Mitglieder fördern die Organisation, die sich sowohl im Bereich Blaulicht als auch als Wohlfahrtsorganisation engagiert. Um auch weiterhin diese Vielfalt an Aufgaben abdecken zu können, habe das Gewinnen neuer Mitglieder oberste Priorität, so der DRK-Vorsitzende Kirchmann.
Mit einem neuen Fahrzeug, aber zu Bedingungen, die von der Kreisverwaltung zum 1. Januar 2017 deutlich enger gefasst wurden, bietet das DRK unter anderem einen Fahrdienst für Behinderte an. Ginge es allein nach den Statuten des Kreises Mettmann, dürften diese Fahrzeuge nur von all jenen Menschen gegen einen geringen Eigenanteil genutzt werden, die ausdrücklich ein „aG“ in ihrem Schwerbehindertenausweis eingestempelt haben. Diese Buchstaben stehen für „außergewöhnliche Gehbehinderung“. „Eine solche Kennzeichnung ist gar nicht so leicht zu bekommen“, sagte Erhard Raßloff. Die Folge: Mit zwei Fahrzeugen wurden 2017 vom DRK 2424 Fahrten und rund 40 000 Kilometer zurückgelegt. Das seien rund 15 000 Kilometer weniger als im Vorjahr. Immerhin gleiche die Stadt Ratingen durch Zuschüsse die Lücke teilweise aus, so dass auch Blinde und Sehbehinderte auf die DRK-Fahrzeuge zurückgreifen dürfen. Der Blutspendedienst ließ vergangenes Jahr 1064 Spender zur Ader. Neun Helfer waren bei 22 Terminen unterwegs. Die Zahl der Blutspender sei extrem rückläufig. Dies führe immer häufiger zu Engpässen — vor allem in Ferienwochen. 15 Blutspender wurden für ihre jahrelange Treue geehrt. Ein Mann erreichte dabei die Zahl von 150 Blutspenden in den vergangenen 25 Jahren.