Firmen erfüllen viele Wünsche

Beim Aktionstag der Wirtschaft waren gestern 45 Firmen im Einsatz, um bei Vereinen, Verbänden und Einrichtungen kräftig anzupacken.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Gemeinsam für Ratingen — dieser Titel stand sinnbildlich für geballtes Engagement und Miteinander. Und dieser Titel war auf weißen T-Shirts zu sehen, die gestern viele Menschen während ihrer Projekte voller Überzeugung trugen. Anpacken, gestalten, aufräumen: Es gab zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Der zweite Aktionstag der Wirtschaft war für viele Helfer vor allem ein wichtiger Perspektivwechsel: runter vom Bürostuhl, rein in ein anderes, völlig neues Betätigungsfeld.

So fungierten Mitarbeiter der Deutschen Bank in Ratingen für einen ganzen Tag sozusagen als Landschaftsgärtner — dies auf dem Gelände des Sozialzentrums an der Graf-Adolf-Straße. Dort gibt es ganz viel zu tun. Das Gelände am Rande der Innenstadt liegt etwas verwunschen da, es ist eine überwucherte Oase, die nachhaltige Pflege braucht.

Die Idee zur Aktion hatte Claudia Zenker, Leiterin des Fachbereichs Berufs- und Beschäftigungsförderung der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann. „Wir haben auf diesem Gelände schon einige Projekte verwirklicht, aber muss die Flächen eben auch pflegen. Dazu fehlt uns leider die Zeit.“

Ein Beispiel ist die Boule-Bahn, die neben einem alten Gebäude vor sich hin schlummerte und von Unkraut überwuchert war. Jugendliche, die in Fördermaßnahmen eingebunden sind, griffen hier zur Schaufel.

Das Sozialzentrum beherbergt Projekte der Diakonie, des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und des Vereins zur Förderung der Über-Mittag-Betreuung.

Das Besondere am Tag der Wirtschaft: Gemeinsam setzt man sich für ein Projekt ein und kommt ins Gespräch. Die Deutsche Bank hat sich mit Personal und Geld an der Aktion beteiligt. So konnten die Landschaftsgärtner der Sollazzo & Wetzel GmbH, die mit einem kleinen Bagger angerückt waren, bezahlt werden.

„Für Bepflanzung, Herrichten der Boulebahn, Reinigen der Holzterrasse und Umgraben der Randflächen fehlte es bislang an Helfern und finanziellen Mitteln“, sagte Maurice Pellikaan, der das Projekt „You@Work“ bei der Neander Diakonie betreut, „schön, dass es jetzt geklappt hat.“

Die Idee zu einem Aktionstag der Wirtschaft ist nicht neu. Auch jn anderen Städten werden Aktionen mit viel Engagement realisiert. Im Kern geht es darum, gemeinnützigen, sozialen und kulturellen Vereinen, Verbänden und Einrichtungen Projekte zu ermöglichen, die sonst nicht umgesetzt werden können.

Nachbarschaftshilfe gab es in Ratingen-Ost: Mitarbeiter der neuen SAP-Zentrale entfernten auf dem Areal am Bienenlehrstand ein in die Jahre gekommenes Geländer und ersetzten es durch ein neues. Außerdem legten sie einen Pflanzenhügel an und erneuerten die Hütte eines Imkers.