Investor will Altstadt optisch aufwerten

In dieser Woche werden die Häuser Markt 19 und 20 entkernt und abgerissen. Es entstehen Wohnungen und Geschäfte.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Die Tage der wirklich fiesen Schmuddelecke im Herzen der Stadt sind gezählt. Jetzt werden die beiden Häuser am Markt (19 und 20) entkernt und abgerissen. Dann geht es an den Neubau der Häuser mit zwei großen Ladenlokalen, einer Tiefgarage sowie vier Wohnungen in den Obergeschossen. Bürgermeister Klaus Konrad Pesch betont erfreut: „Ich bin sehr froh, dass es im Herzen der City sichtbar weiter vorangeht. Die Ratinger dürfen sich an dieser 1 a-Marktlage auf eine optische Aufwertung und nach Gerry Weber auf weiteren hochwertigen Einzelhandel freuen.“

Gunnar Marx, Investor

Die Umgestaltung der Häuser 17 und 18 ist gelungen, jetzt will man die hässliche Lücke des Bauprojektes schließen. Investor ist Gunnar Marx aus Essen. Er unterstreicht: „Wir weinen diesen beiden Häusern keine Träne nach — weder die Grundrisse noch die Geschosshöhen entsprechen den Anforderungen von modernen Einzelhandelsflächen, die heute benötigt werden.“ Also Abriss der Gebäude.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, verspricht sich von den neuen Gebäuden eine „perfekte Eingliederung in das kleinteilige Stadtbild am Marktplatz“. Vorhandene Stilelemente der bestehenden Gründerzeitfassaden sollen bei der Neubebauung wieder verwendet werden. Marx will während des Abrisses darauf achten, dass die Beeinträchtigungen am Marktplatz so gering wie möglich ausfallen — was der bei der Umgestaltung der Häuser 17 und 18 nicht ganz funktioniert hat. Immer wieder gab es Klage vor allem der Markthändler, die sich durch Baulärm und -schutt gestört fühlten. Marx betont: „Wir werden die gesamte Abrisslogistik von hinten vornehmen und arbeiten uns dann von der Synagogengasse langsam zum Marktplatz vor.“

Die Firma Volker Klein zeichnet für den Abriss verantwortlich und wird dann auch die Baugrube herstellen. Die Abrissarbeiten sollen rund zwei Monate dauern. Im Gebäude Markt 19 wird es ein 200 Quadratmeter großes Ladenlokal geben, im Haus Markt 20 eine rund 150 Quadratmeter große Fläche. Fest steht, dass an dieser Stelle nur Textilgeschäfte angeboten werden.

Die Wohnungen in den Obergeschossen werden vermietet. Für Kral ist es besonders wichtig, dass Marx die Gebäude gekauft hat und weiter in Privatbesitz halten will. „Das ist ein klares Bekenntnis zur Stadt Ratingen“, sagt er. Dass die Wohnungen vermietet und nicht verkauft werden, gehört zur Unternehmensphilosophie des Investors.

Wer in die Läden ziehen soll, ist noch nicht klar. Marx lässt sich da nicht in die Karten schauen. Er ist sich sicher, dass er zugkräftige Marken finden wird. Für die Wohnungen in den bereits hergerichteten Gebäuden Markt 17 und 18 gibt es lange Wartelisten — und so wird es auch bei den neuen Häusern sein.