Rathaus-Neubau: Jetzt wird’s ernst
Die Verhandlungen mit interessierten Bewerbern laufen hinter den Kulissen auf Hochtouren. Nun geht es um den konkreten Preis. Ende August soll der Rat entscheiden.
Ratingen. Es sind ganz entscheidende Monate für Klaus Konrad Pesch und sein Team. In absehbarer Zeit wird sich klären, wer das Projekt für das neue Rathaus in Angriff nehmen wird. Die Verhandlungen mit den potenziellen Bewerbern laufen, der Verwaltungschef betonte jetzt, dass man insgesamt auf einem sehr guten Weg sei. Pesch weiß durchaus um die Zweifler in der Stadt, die nicht mehr an einen Projektabschluss glauben. Er ist aber sicher, dass „wir einen geeigneten Kandidaten finden werden“. Namen will und darf er allein schon aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht nennen.
Er kann aber konkret sagen, wie es nun in naher Zukunft weitergeht: In einer nächsten Gesprächsrunde werden Summen und Komplett-Preise für das Großprojekt genannt. Und es kann durchaus möglich sein, dass man sich danach noch einmal anlässlich einer weiteren Verhandlungsrunde an einen Tisch setzen wird. Der Diplom-Kaufmann und Jurist will diese Option zumindest nicht ausschließen. Dass der Rat noch vor der parlamentarischen Sommerpause eine Entscheidung treffen wird, gilt als sehr unwahrscheinlich. Grund: Es gibt noch viele Details im Projekt zu besprechen. Die Vorstellungsrunden der Firmen zogen sich über mehrere Tage hin.
Klaus Konrad Pesch hat aber einen festen Termin bereits im Blick: Am 30. August sollte der Rat einen großen Haken unter das Projekt machen. Baustart könnte dann noch in diesem Jahr sein, die Fertigstellung wäre — wie bereits vor einiger Zeit angedeutet — für das Ende des Jahres 2018 vorgesehen. Ursprünglich hatte man den Herbst dieses Jahres als Zeitfenster eingeplant. Doch es gab diverse Komplikationen — unter anderem beim ersten Ausschreibungsverfahren. Das gesamte Projekt stand letztlich sogar auf der Kippe. Die Debatte über ein neues und ganz anderes Konzept für das Rathaus — zum Beispiel die Anmietung von Räumen — wurde durch die Nachricht befeuert, dass Vodafone zu großen Teilen Ratingen verlassen wird. Doch letztlich blieb man bei der Strategie, einen Kandidaten über das sogenannte „Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb“ auszuwählen.
Neben dem Rathaus-Neubau wird es demnächst eine weitere Großbaustelle in der Stadt Ratingen geben. Der Startschuss für die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes naht. Im September wird sich der Aufsichtsrat der Rheinbahn noch einmal mit dem Thema befassen. Klaus Konrad Pesch geht davon aus, dass noch im Herbst dieses Jahres die Baumaßnahme starten wird. Der wohl wichtigste Verkehrsknotenpunkt der Stadt wird dann umfangreich umgebaut. Politik und Verwaltung wollen vor allem die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich verbessern, so wird es unter anderem ein modernes Glasdach geben, das in der parlamentarischen Debatte allerdings nicht unumstritten war.
Pesch geht also davon aus, dass in diesem Jahr auf zwei Großbaustellen die Arbeit aufgenommen wird: Rathaus und Düsseldorfer Platz. Stillstand statt Bewegung herrscht indes an der Ecke Kirchgasse/Turmstraße: Für diesen Bereich liegen die Vorstellungen von Stadt und Kirche noch sehr weit auseinander.