Feiern in Ratingen Ratinger können wieder genießen
Ratingen · Auch wenn der Auftakt ins Wasser fiel: Das verkürzte Genießerwochenende in der Innenstadt kam bei den Ratingern gut an. Fußgängerzone und Marktplatz füllten sich wie in Vor-Corona-Zeiten.
. Eigentlich sollte das Genießerwochenende am Freitag seinen Auftakt mit dem Feierabendmarkt und einem Late Night-Shopping feiern, doch die unheilvollen Unwettermeldungen sorgten dafür, dass die Veranstalter die Veranstaltung am Freitag aus Sicherheitsgründen absagten. So blieb es am Freitag ruhig in Ratingens Innenstadt.
Dafür füllten sich Fußgängerzone und Marktplatz am Samstag und Sonntag umso mehr, was nicht nur die Ratingen Marketing GmbH (RMG) und den City Kauf als Veranstalter freute, sondern vor allem Ratingens Gastronomen und Einzelhändler sowie die Betreiber der Food-Trucks auf dem Marktplatz und der Händler des Fischmarktes, der am Sonntag auf dem Rathausvorplatz stattfand. Die Stimmung war entspannt und unbeschwert – fast konnte man den Eindruck gewinnen, es hätte Corona nie gegeben.
Die Tische der Restaurants und Cafés rund um den Marktplatz waren voll besetzt. Es wurde munter geplaudert und gelacht. Durch die Fußgängerzone bummelten Familien und Paare genauso wie Senioren mit Rollator. Kaum eine Maske war zu sehen. „Ich bin froh, dass wieder etwas Normalität zurückgekehrt ist“, sagt Melanie Schmidt. „Wir können endlich wieder so durch die Stadt laufen, wie es vor Corona war. Und wir können wieder Feste feiern, ohne ständig auf Abstand zu achten.“ Gerade habe sie noch Besorgungen gemacht. „Jetzt schau ich mich auf dem Marktplatz um und gönne mir etwas Besonderes.“
Und das war bei dem vielfältigen Angebot auch kein Problem. Für jeden Geschmack war etwas geboten. Vietnamesische Gerichte bot der „Wok on Roll“ für die Liebhaber asiatischer Küche an. An Hauck’s Stand gab es Hirsch-Gulasch und Hirsch-Bratwurst für die Freunde von Wildgerichten. Ganz ungewöhnlich das Schwäbische Soul-Food am Stand des Schwaben Lädle. Typisch schwäbische Gerichte – und doch anders – stehen hier auf der Karte. „Ich komme aus Schwaben“, verrät Ivonne Kaufmann. Zwar wohnt sie inzwischen im Rhein-Sieg-Kreis, doch die schwäbische Küche hat sie nicht losgelassen. Maultaschen, ganz klassisch mit Fleischfüllung, haben hier Bioqualität. „Das Fleisch stammt vom Hohenloher Landschwein“, verrät Ivonne Kaufmann. Auch die Käsespätzle, die es klassisch mit Zwiebeln, aber auch mit Preiselbeeren gibt, haben ihre Besonderheit. „Der Käse stammt von einer kleinen Sennerei im Allgäu“, erzählt Ivonne Kaufmann. Hier haben sich neun Bauern zusammengeschlossen und vermarkten ihre Milch selbst. „Wir haben die Sennerei auch schon besucht.“ Für Vegetarier sind die Maultaschen mit Ricotta gefüllt und für die Veganer stehen Maultaschen auf der Karte, die nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge verwöhnen. Sie sind rot und schwarz. „Die schwarzen Maultaschen sind mit Pflanzenkohle gefärbt und gefüllt mit Curry Linsen.“ Die roten Maultaschen haben Farbe und Geschmack von der Roten Beete. „Letztes Mal war vegan gleich ausverkauft“, verrät Ivonne Kaufmann. „Deshalb haben wir aufgerüstet.“
Wer nach einem deftigen Mahl noch nach einem passenden Nachtisch suchte, wurde auf dem Marktplatz ebenfalls schnell fündig. So wurden Poffertjes gebacken und es gab Softeis aus Dänemark zum Abkühlen. Wer etwas Neues probieren wollte, konnte am Stand von Vera Aleksovski süße „Churros“ versuchen. „Das sind spanische Leckereien“, verrät sie. Diese länglichen Spritzkuchen werden frittiert und normalerweise mit Zucker bestreut. „Man kann sich aber verschiedene süße Sachen dazu aussuchen“, sagt Vera Aleksovski. So waren die Churros auch mit weißer Schokolade und Erdbeersoße, mit Nutella und anderen Naschereien zu haben.