Sommer in Ratingen So wässert die Stadt Ratingen ihr Grün
Ratingen · Ohne regelmäßiges Gießen haben neu angepflanzte Bäume nur geringe Chancen die Hitze und Trockenheit zu überleben. 70 bis 100 Liter benötigt jeder Baum. Auch die Bürger können sich an der Bewässerung beteiligen.
Die Hitze hat eine kleine Pause eingelegt, etwas Regen fiel auf den ausgetrockneten Boden. Aber viel zu wenig für junge Straßenbäume und die von der Stadt bepflanzten Inseln im Straßenraum. Deshalb sind städtische Mitarbeiter und Firmen im Auftrag der Stadt unterwegs, um die Pflanzen mit dem benötigten Wasser zu versorgen.
Einmal in der Woche werden Bäume und Staudenbeete gegossen, nicht mit der Gießkanne, sondern mit Hilfe von Tankwagen. Und längst nicht jeder Baum bekommt eine Ration, „sondern nur die neu gepflanzten Bäume bis zum fünften Standjahr“, sagt Michaela Maurer, Leiterin der Kommunalen Dienste. Ältere Bäume werden nur bei extremer Hitze gegossen, denn sie beziehen ihr Wasser aus tieferen Erdschichten als Neuanpflanzungen.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Ratingen bereits im Frühjahr zwischen März und April mit der Bewässerung begonnen, „weil diese Monate extrem trocken waren“. In diesem Jahr war es anders, das nasse Frühjahr hat die Wasserspeicher für die Bäume erst einmal gut gefüllt. Doch jetzt sind die Mitarbeiter wieder regelmäßig im gesamten Stadtgebiet unterwegs. 350 Bäume sind zu versorgen, am Straßenrand und in den Parks, hinzu kommen die Staudenbeete sowie Kübel und Blumenampeln in der Stadt. Allein ein Baum benötigt 70 bis 100 Liter Wasser, sagt Maurer. Dankbar ist die Stadt auch den Bürgern, die sich um Straßenbäume vor ihrem Haus kümmern. „Eine Gießkanne reicht da aber nicht“, sagt Maurer. Die Bürger können sich deshalb bei der Stadt auch Wassersäcke ausleihen, die um den Baum gelegt und dann mit Wasser befüllt werden. Aus den Säcken wird das Wasser dosiert an das Erdreich abgegeben.
Bei den Jungbäumen werden zunächst Wasserringe befüllt
Die Stadt setzt bei den Jungbäumen in der ersten Zeit meist auf Wasserringe, die befüllt werden. Nach zwei, drei Jahren reichen die nicht mehr aus, dann werden die Bäume durch einen im Boden eingelassenen Schlauch bewässert.
Noch steht dem Gießen nichts entgegen. „In anderen Kreisen jedoch ist der Trinkwasserverbrauch aufgrund der Dürre schon eingeschränkt worden“, sagt Michaela Maurer. Und die Stadt wässert ausschließlich mit Trinkwasser. Allerdings sind alternative Bewässerungsmethoden derzeit Thema bei der Stadt, beispielsweise, ob sich Feuerwehr und Kommunale Dienste die Löschteiche teilen könnten. Bei städtischen Neubauten könnten Zisternen Regenwasser sammeln oder bestehende Brunnen für die Bewässerung genutzt werden. Bis es soweit ist, gießt die Stadt überall dort, wo es notwendig ist, aber eben auch so wenig wie möglich.