Und die neue Chefin der CDU soll heißen: Melanie Meyer

Die Christdemokraten stellen ihre Spitze neu auf: Die Kunsthistorikerin war bisher in der zweiten Reihe tätig.

Foto: Achim Blazy

Hinter den Kulissen ist die Personalie längst besprochen worden, die Leitungsgremien haben grundsätzlich zugestimmt. Melanie Meyer soll neue CDU-Chefin werden und damit auf David Lüngen folgen, der als gewählter Beigeordneter in Erftstadt intensiv gebunden ist. Im Februar tagt noch einmal der Vorstand des rund 800 Mitglieder starken Stadtverbandes, im März soll Meyer auf einer Mitgliederversammlung gewählt werden. Die 36-jährige Kunsthistorikerin, die in Lintorf heimisch ist, wäre nach Annette Koewius erst die zweite Frau an der Spitze der Partei.

Meyer ist wissenschaftliche Referentin und Büroleiterin beim CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer, der den Schritt seiner Mitarbeiterin stark befürwortet. Sie kündigt im Gespräch mit unserer Zeitung an, zwischen Berlin und Ratingen pendeln zu wollen und an jeder Fraktionssitzung unbedingt teilzunehmen. „Das müsste zu schaffen sein“, sagt Meyer, die als Sachkundige Bürgerin in mehreren Ausschüssen und auch in der Frauen Union sehr aktiv. Meyer will die Partei und die Fraktion wieder enger verzahnen, dies sei in der Vergangenheit zu kurz kommen. Sie weiß, dass sie im Vorstand auch Leute braucht, die kommunalpolitische Erfahrung haben — wie Stefan Heins zum Beispiel, der stellvertretende Parteivorsitzende. Heins war es auch, der den Wahlkampf des späteren Bürgermeisters Klaus Konrad Pesch organisiert und koordiniert hat.

Meyer, die ein Fan von Rot-Weiß Lintorf ist, will die Bürger stärker in die Gestaltung von Politik einbinden. So sind Arbeitskreise zu bestimmten Themenfeldern in Vorbereitung. Auf der anderen Seite geht es ihr darum, „die Kommunikation innerhalb der Partei zu fördern, ja nach vorne zu bringen“.

Das neue Amt, das sie übernehmen will, ist rein ehrenamtlicher Natur. „Ich tue das aus Leidenschaft“, sagt Meyer, die sich in den vergangenen Wochen immer häufiger bei offiziellen Terminen blicken ließ. Als Büroleiterin habe sie in Berlin bereits viele Erfahrungen sammeln können — das soll auch der lokalen Parteiarbeit zugute kommen. Meyer geht es um Transparenz und Durchlässigkeit zwischen Parteispitze und der Basis. „Wir müssen uns auch deutlich mehr um unsere Mitglieder kümmern“, fordert sie.