Weizsäcker-Gymnasium erhält Anbau

Die Pläne für den Erweiterungsbau stellte der Architekt Marius Scheffler vor. Zur Wahl stehen zwei Varianten bei der Fassade.

Ratingen. Selten erleben der Schul- sowie der Bau- und Vergabeausschuss so viel Zulauf: Zahlreiche Bürger, viele davon Eltern, Schüler und Lehrer des Ratinger Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasiums, interessierten sich für die ersten Pläne des lange ersehnten Erweiterungsbaus. Architekt Marius Scheffler von der erfahrenen SSP AG (Bochum) stellte die Pläne und zwei Varianten der Fassadengestaltung vor. Diese Varianten, eine moderne und eine etwas konservativere, stehen nun zur Wahl. Bis zur nächsten Sitzung des Bauausschusses soll die Entscheidung gefallen sein, die Stadt drückt aufs Tempo.

Foto: Blazy

Der Vorentwurf, so Baudezernent Jochen Kral, habe ein „sehr schlüssiges Konzept“. Schuldezernent Rolf Steuwe sagte, dass man bei der Planung sehr eng mit der Schule, namentlich mit dem stellvertretenden Schulleiter Peter Lausch, zusammengearbeitet habe. „Es ist gelungen, mit den Nutzern ein Konzept zu entwickeln“, sagte Scheffler.

Es galt, zwölf Klassen- und Musikräume sowie WC und Hausmeisterräume unterzubringen. Die Aufgabe war nicht einfach: „Das Bestandsgebäude ist ein sehr starker Bau“, bemerkte Scheffler. Daran müsse sich der Neubau orientieren. Er müsse aber auch als etwas Neues erkennbar sein. Mit einer Brücke im ersten Obergeschoss soll die dreigeschossige Erweiterung an der südlichen, hinteren Seite des Innenstadtgymnasiums errichtet werden. Der dreistöckige, etwa zwölf Meter hohe Bau nimmt mit seiner länglichen Struktur die bestehenden Gebäude aus dem Jahre 1977 auf. Ein kleiner Aufzug sorgt für Barrierefreiheit.

Die Innengestaltung nimmt Rücksicht auf neue pädagogische Lernkonzepte: Die extra breiten Korridore sind als „Lernflure“ mit Sitz- und Spielecken vorgesehen. Mittig gibt es jeweils eine Nische als Schülertreff. Auf die Frage von Hannelore Hanning (FDP) nach den Fluchtwegen, sagte Scheffler, dass die Flure breit genug seien und die Planung mit der Feuerwehr abgesprochen sei.

Klaus Weber (CDU) sprach die Raumkühlung an. Man wolle so wenig Technik wie möglich einbauen, so Scheffler. Doch wenn in einem späteren Planungsstadium die Klimaexperten 26 Grad Celsius in den Räumen nicht garantieren könnten, müsse eine Lüftung installiert werden. Rainer Vogt (BU) hätte es für sinnvoller gefunden, die Musikräume auszulagern, statt sie zwischen den Klassenzimmern zu platzieren. Scheffer verwies auf die Schalldämmgrenzwerte, die man einhalten werde. Gerade habe man einen ähnlichen Bau ohne Probleme übergeben. Aber: „Schalldicht wird es nicht.“

Bei den Fassadenvarianten scheiden sich die Geister: Das Kollegium bevorzugt die moderne Variante „Rhythmus“, die Verwaltung die konservative Variante „Bänder“. Vertreter des Jugendrats schlugen vor, auch die Schüler zu befragen, was im Ausschuss auf Zustimmung stieß. Die alten Pavillons werden für die Sanierung des Altbaus ertüchtigt und weichen danach einem Pausenbereich für die fünften und sechsten Klassen.