Fussball Lintorf verkauft sich teuer gegen FC Bayern

Ratingen. · Beim Pfingstturnier schaute auch der frühere Nationalspieler Lukas Podolski vorbei.

Der Lintorfer Schlussmann war beim Turnier auf der eigenen Sportanlage schwer beschäftigt, so auch in der Partie ­gegen Fortuna Köln.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ein Hauch von Champions League wehte am Wochenende durch den Ratinger Stadtteil Lintorf. Der Verein Rot-Weiß Lintorf war einer von fünf Ausrichtern des siebten Pfingstcups, das vielleicht prestige-trächtigste U 11-Fußballturnier Europas. Dementsprechend groß war sowohl Samstag als auch Sonntag der Zuschauerandrang.

„Gestern war sogar noch etwas mehr los, aber auch heute sind hier viele Zuschauer“, erklärte Klaus Brügel, Jugendleiter von Rot-Weiß Lintorf am zweiten Turniertag. Die Parkplätze an der Sportanlage und am gegenüberliegenden Schwimmbadgelände quellten förmlich über – der Mannschaftsbus von Bröndby Kopenhagen fand nur in der zweiten Reihe Platz. „Dass so viele hier kommen, damit haben wir so auch nicht gerechnet. Ohne die Zuschauer einzurechnen, waren hier insgesamt knapp 800 Erwachsene und 600 Kinder, die alleine hier mitgespielt haben“, sagte Brügel am Rande des Turniers.

Insgesamt 80 Mannschaften gingen auf dem Gelände des RWL an den Start. Und mit der U 11-Mannschaft des FC Bayern München wartete auf die E-Junioren der Lintorfer gleich der prominenteste Gegner zum Auftakt. Zwar verlor Rot-Weiß mit 0:7, enttäuscht zeigte sich über den Spielausgang jedoch niemand: „Wir haben zwar gegen die Bayern mit 0:7 verloren, aber wir haben uns trotzdem sehr gut geschlagen. Andere Mannschaften haben hier wesentlich deutlicher verloren“, erklärte E-Junioren-Trainer Stephan Jünemann und lobte dabei die Leistung seiner Schützlinge: Die Jungs haben eine Super-Leistung gebracht. Auch gegen Stoke City und Celtic Glasgow. Auch wenn wir diese Spiele ebenfalls verloren haben, haben sie sehr gut gespielt. Man darf ja auch nicht vergessen, gegen welche Gegner wir da gespielt haben“.

Auch Julian Jurkowitsch (11) von Rot-Weiß Lintorf hatte viel Freude an den Duellen gegen die Top-Mannschaften: „Es lief eigentlich ganz gut, wir hatten ja auch eine sehr schwere Gruppe. Und auch wenn wir alle Spiele verloren haben, waren wir nicht so schlecht“, schätzte der Mittelfeldspieler die Turnierleistung realistisch ein.

Der leidenschaftliche Borussia Dortmund-Fan ging zum Auftakt gegen die Bayern besonders ehrgeizig zu Werke: „Gegen die Bayern oder auch gegen die anderen Gegner hier ist man natürlich motivierter, als gegen Gegner aus der Liga“, gab Jurkowitsch zu und machte sich anschließend auf die Suche nach Fußball-Weltmeister Lukas Podolski. Der ehemalige Nationalspieler unterstützte seinen Sohn Louis an der Jahnstraße, der mit dem JFS Köln ebenfalls am Turnier antrat.

Nicht nur sportlich zeigten sich die Verantwortlichen der Lintorfer mit dem Turnier zufrieden, auch hinter den Kulissen zogen Klaus Brügel und Robert Stab von der Geschäftsführung ein positives Fazit. „Das Turnier war ein voller Erfolg. Ohne die Unterstützung der ganzen helfenden Hände und ehrenamtlichen Helfer hätten wir das alles nicht so stemmen können“, lobte Stab seine Helfer, die an beiden Spieltagen weit mehr als zehn Stunden die Mannschaften und deren Angehörige mit Speisen und Getränken versorgten.

Und auch wenn Rot-Weiß Lintorf mit den großen Mannschaften nicht ganz mithalten konnte, dürfte das rundum gelungene Wochenende bei allen Mitgliedern noch lange in Erinnerung bleiben.