Handball Die SG Langenfeld schiebt sich auf den zweiten Tabellenplatz vor

Langenfeld/Ratingen · Die Regionalliga-Handballer gewannen auch bei BTB Aachen. Die SG Ratingen verlor gegen Weiden und kommt der Abstiegszone näher.

Rückraumspieler Ole Völker (am Ball) erzielte gegen Aachen sechs Treffer für die SG Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

. Pünktlich vor den jecken Tagen ist die SG Langenfeld in Feierlaune. Nachdem der Handball-Regionalligist am Samstag bei BTB Aachen mit dem 33:29 (14:13) auch sein siebtes Spiel in diesem Jahr gewann, fiebern die Protagonisten dem Karnevalswochenende gleich doppelt entgegen. „Natürlich macht es zurzeit extrem Spaß“, sagte SGL-Trainer Markus Becker nach der Partie in Aachen. Im Duell mit dem Tabellenvierten schob sich der Drittliga-Absteiger nicht nur auf Rang zwei vor, sondern bestätigte auch seinen Sieges-Lauf durch Liga und DHB-Amateurpokal.

Bei BTB mussten sich die Langenfelder ihre gute Laune diesmal aber hart erarbeiten. Becker sah im Vergleich zu den Spielen der vergangenen Wochen in der ersten Hälfte eine durchwachsene Leistung, die SGL geriet in Rückstand. „Da haben wir nicht ganz umgesetzt bekommen, was der Trainer wollte“, gab Rückraumspieler Ole Völker zu. Mehrfach schlossen die Gäste zu schnell ab, bekamen außerdem die Halbpositionen der Aachener nicht in den Griff. Doch Langenfeld ist inzwischen krisenresistenter als noch in der Hinrunde. Serien reißen nur, wenn man es zulässt – also sprach Becker in der Pause Klartext. Fortan sorgten die Langenfelder selbst für ihr Glück, gingen wieder schneller ins Tempo und verteidigten im Abwehrblock engagiert. Auch konditionell konnte BTB später nicht mehr mithalten – erneut zahlte sich der breit zusammengestellte Kader auf dem Feld aus.

Die nächste Handball-­Party steht für die SGL am Tulpensonntag an. Ausgerechnet das Viertelfinale um den Einzug in die DHB-Amateurpokalfinalrunde in Hamburg wird die jecken Aktivitäten bremsen. Kurz nach dem Aachen-Spiel richtete die Mannschaft noch nicht den Blick auf Pokalgegner Derschlag. Gegen den Oberligisten steht so etwas wie das Spiel der Saison an – geht man davon aus, dass der Aufstieg im Moment noch kein realistisches Ziel ist. Ein Sieg würde die zuvor gebremste Karnevalslaune dagegen wohl explodieren lassen. Da kommt der Lauf gerade recht, denn Spieler wie Verantwortliche wissen, dass sie diese Saison in Hamburg zu einer besonderen machen können. Das gilt gerade für Becker, der im Sommer als SGL-Trainer aufhört. jim

Diskrepanz zwischen Rekord bei geworfenen Toren und Platzierung

Als erste Mannschaft der Regionalliga hat die SG Ratingen die Marke von 500 Saisontoren geknackt. Am 17. Spieltag im Heimspiel gegen den HC Weiden erzielte Lukas Plaumann in der 33. Minute mit dem 20:17 den entscheidenden Treffer. Das Torverhältnis (+22) spiegelt dennoch so gar nicht den Tabellenplatz wieder: Die Ratinger sind Zehnter, stehen nur noch fünf Punkte vor der Abstiegszone.

Die Partie gegen Weiden ging nach langer Führung noch mit 34:35 (16:15) verloren. Die Partie kippte ab der 51. Minute. ­Filip Lazarov hatte gerade das 30:27 geworfen. Danach blieben die Ratinger fünf Minuten ohne Treffer – Weiden drehte den Rückstand in einen 32:30-Vorsprung (56.). Nach einer Roten Karte gegen Weidens Timo Wolff, der Rechtsaußen Etienne Mensger im Sprung erwischt hatte, kamen die Ratinger zwar noch zum Ausgleich, dann kassierte aber auch Lazarov eine Rote Karte, weil er gegen den freien Kreisläufer Benedikt Beckers noch reingelangt hatte.

Nach Siebenmetertoren von Simon Bock und Alexander Oelze ging es mit einem 34:34 in die letzten eineinhalb Minuten. Die SG war durch Lazarovs Disqualifikation in Unterzahl, dann gab es wegen Trikotziehens von Plaumann noch eine Zeitstrafe und Siebenmeter, den Nils Thorben Schmidt im Ratinger Tor gegen Bock hielt. Da waren noch rund 40 Sekunden zu spielen, die SG hatte zwar den Ball, aber zwei Spieler weniger, Trainer Ace Jonovski nahm Torhüter Schmidt vom Feld, brachte Sam Schäfer, um den Sieg mit fünf Spielern zu erzwingen. Weiden stoppte den Angriff, Oelze spielte den Ball auf Mergner, der den Freiwurf kurz hinter der Mittellinie ausführen sollte, Stefan Kuck sprang dazwischen, schnappte sich den Ball und warf aufs leere Tor – 35:34. Jonovski war danach fassungslos: „Wir haben komplett ohne Kopf gespielt und machen in der zweiten Halbzeit viel zu viele dumme Fehler, im Angriff und in der Abwehr. 35 Gegentore zu Hause, das ist peinlich.“ ame