A 44: Neue Planer, neue Ziele
Straßen NRW musste einen Teil des Projekts abgeben. Mit Deges soll es jetzt zwei Jahre schneller gehen.
Wird der geplante Lückenschluss der A44 zwischen Velbert und Ratingen früher fertig als geplant? Bürger im Kreis Mettmann mögen da mindestens skeptisch sein. Bislang korrigierten sich Jahreszahlen für die Fertigstellung des 222-Millionen-Euro-Projekts jedes Mal nach hinten. „Fertigstellungsjahr spätestens 2016“ hieß es in einem ersten Infoblatt, zuletzt sprach man von 2020.
Nachgehakt
Jetzt ist aber Deges im Boot. Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH übernimmt seit 2014 für des Landesverkehrsministerium diverse Projekte, um den Sanierungsstau abzubauen. Nach Wunsch aus Düsseldorf liegt auch das Sorgenkind Westabschnitt A44 in ihren Händen. Bei einem Informationsabend in Ratingen verkündeten die Planer jüngst das neu angepeilte Zieldatum: 2018. Die WZ fasst zusammen, wie es jetzt weitergeht.
Zwischen Hofermühle bei Heiligenhaus und dem Tunnel Birth hält weiterhin Straßen NRW das Zepter in der Hand. Anfang des Jahres peilte Projektleiterin Jutta Swadlo noch Ende 2016/Anfang 2017 für die Fertigstellung an. Diesen Zeitplan hat Straßen NRW inzwischen korrigiert. Es soll Mitte 2017 werden, bis zumindest der Ostabschnitt der A44 befahrbar ist. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch die B227 zum Ende des Jahres saniert.
Dauert es im Osten länger als erwartet, während im Westen alles perfekt läuft, könnte die ganze A44 zwischen Velbert und der A3 in einem Stück eröffnet werden. Darauf hofft etwa SPD-Landtagsabgeordneter Volker Münchow.
Insider bezweifeln jedoch, dass Deges es wirklich schafft, bis 2018 das Mammutprojekt im Westen zu stemmen, so dass ein vorübergehendes Autobahnende in Höhe der Hofermühle ein realistisches Szenario bleibt. Da die Trasse durch Wasserschutzzonen führt, müssen hohe Auflagen erfüllt werden. Seit 2012 stocken nach einer Klage des BUND die Arbeiten. Der Naturschutzverband bemängelte das Entwässerungskonzept und unterstellte den Bauträgern Pfusch am Bau des Regenrückhaltebeckens. In Ratingen klang Deges in dieser Hinsicht jedoch optimistisch: Das Problem stehe kurz vor der Lösung.
Die neue Autobahn am Kreuz Ratingen-Ost an die A3 anzudocken, diese Aufgabe übernimmt wieder Straßen NRW. Dabei wird das Kreuz zusätzlich so umgebaut, dass künftig Autofahrer, die auf der A3 von Köln kommend auf die A44 Richtung Düsseldorfer Flughafen fahren, einen Streifen mehr zur Verfügung haben. Ende kommender Woche wird bereits die Baustelle eingerichtet. „Auf der A3 bleiben alle drei Fahrstreifen befahrbar, wir verschieben sie während der Arbeiten lediglich“, erklärt Olaf Wüllner von Straßen NRW.
An einem noch nicht fixierten Wochenende im September wird eine Vollsperrung der A3 jedoch unausweichlich. „Denn reißen wir den alten Überbau ab“, sagt Wüllner. Danach führt Straßen NRW Autofahrer aus Richtung Köln über eine Ausweichstrecke am Kreuz Ratingen-Ost, während der Verkehr aus Oberhausen nur noch über die A52 zum Flughafen gelangt. Die Maßnahme soll anderthalb Jahre dauern.