Ärger um Stromrechnungen
Nach der Auslagerung der Abrechnung an RWE bekamen einige Kunden der Stadtwerke falsche Mahnungen. Die SPD kritisiert die schlechte Informationspolitik.
Velbert. Man stelle sich Folgendes vor: Wie jeden Monat bekommt der Stromanbieter pünktlich sein Geld. Das über viele Jahre hinweg. Und doch flattert eines Tages eine Mahnung ins Haus, auf der freundlich, aber bestimmt, zur Zahlung des Stroms aufgefordert wird. Dies ist nun einigen Kunden der Stadtwerke passiert.
Weil es zudem vermehrt zu fehlerhaften oder manchmal komplett fehlenden Abrechnungen durch das städtische Unternehmen gekommen ist, schaltet sich nun die SPD ein.
Die Forderung: Aufklärung der Vorgänge und eine insgesamt bessere Information der Verbraucher. „Fast bei der Hälfte meiner Fraktionskollegen haben sich mittlerweile Bürger über die fehlerhaften Abrechnungen der Stadtwerke beschwert. Daher fordern wir, dass über die Ursachen aufgeklärt wird“, sagt Gerno Böll-Schlereth, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Velbert.
Nicht mehr die Stadtwerke selbst, sondern der Energiekonzern RWE verschicke inzwischen die Rechnungen an die Velberter Stromkunden. „Das muss man den Menschen jedoch mitteilen. Andere Stadtwerke haben dies auch offen kommuniziert, dann ist das Verständnis auch größer“, sagt Gerno Böll-Schlereth.
Von Seiten der Stadtwerke bestätigt man die Probleme: „Natürlich ist das alles ärgerlich.“, sagt Geschäftsführer Heinz-Werner Thissen. Zu den vereinzelten falschen Mahnungen sei es gekommen, weil es mit der Auslagerung der Abrechnungen zu RWE und der neuen Software auch neue Kundennummern gegeben habe.
Das neue System habe bei Angabe der alten Kundennummer jedoch nicht mehr die eingehende Summe erkannt. „Dass es bei unseren Kunden zu Irritationen gekommen ist, kann ich voll nachvollziehen. Jetzt haben wir aber wieder alles im Griff“, sagt Thissen.
Auch hatten einige Kunden „RWE“ anstatt der Stadtwerke auf dem Kontoauszug stehen, was ebenso an der Software gelegen habe. Warum hat man jedoch nicht bereits vorab auf die Umstellung hingewiesen? „Das haben wir bewusst nicht kommuniziert, weil wir nicht unnötig Verwirrung stiften wollten.
Den Kunden ist nicht wichtig, wer die Abrechnung erledigt“, sagt Thissen, räumt aber ein: „Nur sollte dann nicht so ein Fehler passieren.“ Man habe sich jedoch bereits bei allen Kunden dafür entschuldigt.