Der Ogata fehlt’s an Geld
Die Stadt will den Finanzrahmen verbessern — aber mit welchen Maßnahmen?
Wülfrath. Unter Finanzdruck stehen die Träger der Offenen Ganztagsgrundschulen (Ogata) in Wülfrath. Deshalb soll die Politik die Verwaltung beauftragen, schon zum Schuljahr 2013/14 den Finanzrahmen zu verbessern — „durch eine Änderung der Entgeltsatzung oder durch andere Maßnahmen“, schlägt die Stadtverwaltung vor.
Die Ogata wird durch Landeszuschüsse sowie Elternbeiträge finanziert. Pro Kind und Jahr steuert das Land 935 Euro bei. Für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind es 1890 Euro. Diese Sätze wurden zuletzt im Februar 2011 erhöht. „Diese Erhöhung hat aber leider zu keiner ausreichenden Entlastung zur Kostendeckung geführt“, stellt Lilo Löffler, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM), fest, unter dessen Regie die Ogata Lindenschule läuft. Sie fordert „weitere kommunale Unterstützung“. Auch Kurtula Gößl, Förderverein Ellenbeek, bemängelt, „dass der Finanzierungsrahmen sehr eng“ sei.
Die Elternbeiträge sind einkommensabhängig gestaffelt und liegen bei einem Jahreseinkommen bis 20 000 Euro bei 30 Euro, bis 35 000 Euro bei 60 Euro und über 35 000 Euro bei 100 Euro pro Monat, für Geschwisterkinder wird der halbe Satz erhoben. In der Ellenbeek sind laut Gößl nur knapp 20 Prozent der Eltern in der höchsten Gruppe eingestuft. Die meisten Elternbeiträge liegen im Bereich von 30 Euro. Die Einnahmen der Ogata sind entsprechend gering. Gößl: „Abzüglich der Personalkosten bleibt nur noch wenig Handlungsspielraum.“ Löffler weist zudem auf ein „sehr hohes Ausfallrisiko bei der Eintreibung“ der Elternbeiträge hin. Sie plädiert für eine Anhebung der Beiträge im oberen Einkommenssegment. Der Gesetzgeber hat die Höchstgrenze jüngst auf 150 Euro erhöht.
Alle drei kommunalen Grundschulen bieten drei Gruppen an. Im Schuljahr 2011/12 gingen 87 Kinder in die Ogata der Parkschule und jeweils 75 in Lindenschule und Ellenbeek. Die Prognose der Stadt und der Schulen ist eindeutig: Die Nachfrage nach Plätzen im offenen Ganztag wird weiter steigen. Die Stadt erwartet Kosten für die Neugestaltung von Räumen und deren Ausstattung. Außerdem rechnet sie mit steigenden Bewirtschaftungskosten. Der Förderverein der Parkschule macht bereits aufmerksam auf die Enge in den Betreuungsräumen: „In den stark frequentierten Mittags- und Hausaufgabenbetreuungszeiten überschneiden sich die räumlichen Bedürfnisse von Schulalltag und Ogata.“