Bahn sieht wegen Schrankenstörungen keinen Handlungsbedarf
Das Unternehmen erläuterte die Schließzeiten von 20 Minuten und mehr an den Übergängen an der Kuhlendahler und Bernsaustraße.
Velbert. Bis Montagfrüh ruht der Bahnverkehr zwischen Wuppertal und Langenberg wegen der Bauarbeiten für das neue elektronische Stellwerk in Vohwinkel noch. Zwei Wochen lang konnte somit zumindest ein Problem nicht auftreten, dass Verkehrsteilnehmer in Neviges bereits öfter auf die Palme brachte: Die Störungen an den beschrankten Bahnübergängen an der Kuhlendahler und Bernsaustraße, die Autofahrer 20 Minuten und länger vor der geschlossenen Schranke warten ließen.
Auf Anfrage der WZ räumte die Deutsche Bahn bis zum September 2016 sechs Störungen an der Kuhlendahler Straße und drei an der Bernsaustraße ein. 2015 hatten die Schranken insgesamt 17 Mal den Dienst verweigert. Dennoch erklärte ein Bahnsprecher: „Es gibt aus unserer Sicht keinen Handlungsbedarf.“
Damit wollten sich Velberter Politiker nicht zufriedengeben. Sowohl August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) als auch der Landtagsabgeordnete Volker Münchow (SPD) intervenierten bei der Deutschen Bahn AG. Münchow sagt jetzt: „Die Missstände am Bahnübergang Bernsau-/Kuhlendahler Straße sind aufgeklärt.“
Der Sozialdemokrat freut sich nach einem gemeinsamen Gespräch über die Antwort von Werner Lüberrink, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Nordrhein-Westfalen. Demnach habe die Bahn die Störzeiten aus den Jahren 2015 und 2016 ausgewertet. Beide Übergänge seien einzeln betrachtet und mit weniger als zehn Störungen pro Jahr als unauffällig eingestuft worden. Weiter führe die Deutsche Bahn aus, dass im Jahr 2015 umfangreiche fahrbahntechnische Arbeiten an der Strecke durchgeführt wurden. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurden Bahnübergänge durch Posten gesichert. „Bei dieser Sicherungsart sind längere Schließzeiten nicht zu vermeiden“, erklärt die Bahn. Ferner würden sich auf der Strecke planmäßig im Bereich der beiden Bahnübergänge die S-Bahnen begegnen, was ebenfalls zu längeren Schließzeiten führe. Beides könne dazu führen, dass der subjektive Eindruck entsteht, die Bahnübergänge wären häufig gestört.
Volker Münchow ist erleichtert, dass die Missstände endlich aufgeklärt wurden. Weiter begrüßt der Landtagsabgeordnete die in dem Arbeitsgespräch ebenfalls geforderte Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der DB Netz und den Technischen Betrieben Velbert. Für die Verkehrsteilnehmer ändert sich allerdings nichts: Sie werden auch künftig dann und wann länger im Stau an den Schranken stehen müssen.