Baufirma Amand: neue Heimat in Tiefenbroich

Die Baufirma Amand verlegt ihren Standort nach Ratingen. Am Montag wurde Richtfest für die neue Firmenzentrale gefeiert.

Tiefenbroich. Die gute Laune fiel Bürgermeister Harald Birkenkamp nicht schwer. "Solche Termine machen Freude." Und Freude hatte er erst vor wenigen Tagen, als Coca-Cola Richtfest für seinen Neubau in Ratingen Ost feierte. Gestern war wieder ein "solcher Termin", als an der Borsigstraße im Tiefenbroicher Gewerbegebiet die Unternehmensgruppe Amand ebenfalls den Richtkranz über ihren neuen Standort hochziehen ließ.

Das Düsseldorfer Familienunternehmen, spezialisiert auf schweren Erdbau wie Autobahn- und Eisenbahntrassen, gibt zum Jahresende den angestammten Firmensitz in der Landeshaupt auf und zieht mit rund 500 Mitarbeitern und dem Betriebshof dann nach Ratingen.

Auf dem gut eineinhalb Hektar großen Gelände entstehten neben dem Verwaltungsneubau mit 3500 Quadratmetern Nutzfläche auch ein Betriebshof sowie eine Werkstadthalle samt Hausmeisterwohnung. Die Gesamtinvestition beträgt 11,5 Millionen Euro.

Auf der Suche nach einem geeigneten Gelände hatte Gesellschafter Werner Amand in Düsseldorf keinen Erfolg. Den gab es dafür in der Nachbarstadt. Hier lockte nicht nur eine "günstige Gewerbesteuer", wie Amand anerkennend zugab, sondern das Grundstück an der Borsigstraße (gegenüber dem InnSide-Hotel), das dem Unternehmen früher schon einmal gehörte.

Vor Jahren standen dort vier große Tennishallen und mehrere Außenplätze. Wegen sinkender Nachfrage wurden sie an einen Bauträger verkauft, der aber pleite ging. Zum Glück für Amand konnte der Verkauf rückabgewickelt werden.

Bis zur Genehmigung des Neubaus war es aber noch ein weiter Weg: Das Areal in Tiefenbroich zählt zur Wasserschutzzone IIIa. Das bedeutet strenge Auflagen hinsichtlich Bebauung und Nutzung - besonders im Hinblick auf den dort geplanten Betriebshof mit seinen schweren Baumaschinen, Kraftstoffen und Ölen.

Dafür müssen die Flächen besonders versiegelt werden. Werner Amand dankte ausdrücklich Landrat und Bürgermeister ("sehr gute Gespräche") für die fruchtbare Zusammenarbeit gerade auf diesem Gebiet, sagte aber auch in Bezug auf die Verhandlungen: "Herr Hendele ist ein harter Knochen." Die Auflagen seien hoch, aber die Ratinger wollten auch gutes Trinkwasser.

Landrat Thomas Hendele war zufrieden, dass die Probleme für beide Seiten gut gelöst wurden: "Das Wasser wird geschützt, der Firma der Betrieb ermöglicht."

Sechs bis sieben Seiten umfassten die Auflagen, die der Kreis als zuständige Wasserbehörde gemacht habe. Natürlich freue auch er sich über die Ansiedlung, schließlich stehe der Kreis Mettmann "im knallharten Wettbewerb mit Düsseldorf".

Bürgermeister Harald Birkenkamp gestand, dass die Stadt das Grundstück an der Borsigstraße immer haben wollte. Mit der jetzigen Nutzung sei er aber hochzufrieden. "Das ist ein guter Tag für Amand und ein guter Tag für Ratingen."

Das Unternehmen passe hervorragend in die Reihe der jüngsten Neuansiedlungen - Nokia, Coca-Cola, DKV. Als Bürgermeister könne er zufrieden damit sein, dass Amand ab 2010 als Gewerbesteuerzahler auch die Stadtkasse glücklich mache.