Besucher kommen zum Shoppen und Staunen
Am verkaufsoffenen Sonntag warteten Händler mit Aktionen und automobilen Träumen auf.
Wülfrath. Stadtbrandinspektor Sven Salomon und alle Helfer hatten gerade ausgepackt. Die ersten Kinder übten bereits das Löschen eines Spielzeughauses, als über Funk der echte Einsatz für die Feuerwehr kam: Knapp 200 Meter neben der Aktionsfläche beim verkaufsoffenen Sonntag meldeten Anwohner eines Hauses beißenden Benzingeruch im Treppenhaus. Aus dem Stand heraus startete die Wehr mit Sirene und Blaulicht — und gab wenig später Entwarnung: Offenbar war der Fahrstuhl des Hauses mit einem scharfen Reinigungsmittel geputzt worden.
Die 46. Auto- und Motorradschau und der verkaufsoffene Sonntag liefen derweil weiter und lockten viele tausend Gäste in die City. Um die Stellung der urigen Innenstadt als Magneten zu wahren, „ist es umso wichtiger, dass die Straßenbauarbeiten Am Diek so rasch wie möglich beendet werden“, forderte Dirk Herbener vom Vorstand von Wülfrath Pro. Passanten und Geschäftsleute konnten an seinem Stand auf der Wilhelmstraße in eine Liste Vorschläge schreiben. Viele Ladenbesitzer boten Sonderaktionen und Sonntagsrabatte, um neue Käufer zu locken.
Im etwas ruhigeren Teil der Wilhelmstraße hatte Fahrrad Petry geöffnet. Ein Ehepaar ließ sich ausführlich zum Thema Fahrräder mit Elektroantrieb, E-Bikes, beraten. Mitarbeiter Volker Schelenz gewann dem Arbeits-Sonntag durchaus gute Seiten ab: „Die Kunden sind viel entspannter als in der Woche. Das hilft bei der Beratung enorm.“
Im Dreieck Am Diek/Goethestraße hatte der Motor-Sport-Club Wülfrath PS-starke Träume, aber auch nützliche Alltagsfahrzeuge versammelt. Von 17 Marken waren hier die neuesten Modelle zu sehen. Dabei wurde deutlich: Die Faszination Auto kennt kein Alter. Behände stieg ein Senior hinters Lenkrad eines kleinen Geländeautos, prüfte klopfend das Material des Armaturenbretts und drehte versonnen am Lenkrad. „Eigentlich wollten wir uns kein neues Auto mehr kaufen“, gestand der Mann, „aber darüber sollten wir noch mal nachdenken.“ 50 Meter weiter herrschte Hochbetrieb bei zwei Stromlieferanten. Innogy (ehemals RWE) und die Stadtwerke Wülfrath zeigten Elektrofahrzeuge. Diese Stände waren den ganzen Tag belagert. Einhelliges Urteil: So langsam werden Elektroautos bei Reichweite und Kaufpreis alltagstauglich.