Rundwanderweg in Wülfrath Brandfalle in Wülfrath entdeckt - Ermittler vor Rätsel
Wülfrath · Nach dem Fund einer Brandfalle am Schlupkothener Steinbruch in Wülfrath fehlt vom Täter bislang jede Spur. Feuerwehr und Polizei sprechen von einem brisanten Fall.
Zwei Tage nach dem Fund einer so genannten Brandfalle am Rundwanderweg um den Schlupkothener Steinbruch herrscht immer noch Unverständnis bei Feuerwehr, Polizei und Forstbetrieben. Im Kreis Mettmann sei das ein Einzelfall mit höchster Brisanz. Bislang liegen der Polizei keine Hinweise zu den Tätern vor.
Am Samstagvormittag hatte eine Spaziergängerin die Feuerwehr alarmiert, nachdem sie bei ihrer Runde um den Schlupkothener Steinbruch eine an einem Baum installierte Feuerfalle gefunden hatte. Dabei handelte es sich um einen Holzscheit, an dem ein Stück Küchenpapier und ein Brennglas befestigt waren. Bei Sonneneinstrahlung hätte dieses wie eine Lupe wirken und ein Feuer entfachen können. Noch bevor die Konstruktion Schaden anrichten konnte, entfernte die Frau die Falle und rief die Feuerwehr.
„Wenn es sich dabei um einen dummen Jungenstreich handelt, dann ist das nicht nur hoch brisant, sondern schon kriminell“, sagt der Wülfrather Feuerwehrleiter Guido Großmann. „Und wenn jemand wirklich böse Absichten gehabt hat, dann erst recht.“ Denn gerade in dieser Jahreszeit und bei der langen Trockenzeit reiche schon ein kleiner Funke, um einen Waldbrand auszulösen.
Was für eine Motivation der oder die Brandfallenleger gehabt haben, ist auch der zuständigen Polizeibehörde im Kreis Mettmann schleierhaft. „Nachdem zunächst die Feuerwehr das Waldstück nach weiteren Fallen absuchte, hat die Polizei die Bäume ein weiteres Mal kontrolliert“, berichtet Polizeisprecher Ulrich Löhe. Sie fand nichts. „Solche Fälle sind uns im Kreis Mettmann bislang unbekannt“, erläutert Löhe und appelliert an Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben, sich bei der Polizei zu melden.
Auch Revierförster Lothar Schnegelsberg ist in seiner 30-jährigen Dienstzeit so ein Fall noch nicht untergekommen. „Mir stellt sich da die Frage: Wie kommt jemand auf so was? Man muss ja auch überhaupt erstmal wissen, wie man so eine Falle baut“, sagt Schnegelsberg. Sein Revier umfasst die Städte Velbert, Wülfrath, kleine Teile Mettmanns und hoheitlich auch Wuppertal. „Wülfrath hat nur einen geringen Waldanteil, der auch größtenteils in Privatbesitz ist“, erklärt der Förster. Generell sei Vandalismus in seinem Bezirk jedoch eher selten an der Tagesordnung. „Wir müssen uns häufiger mal mit Vandalismus beschäftigen, wenn jemand Sträucher zerschneidet oder Bäume beschädigt, oder auch, wenn Schilder abgerissen werden, zum Beispiel am Neanderlandsteig“, berichtet Schnegelsberg. Vor zwei Jahren habe jemand mal ein Seil über einen Waldweg gespannt.
Aktuell seien die Forstämter von Wald und Holz Nordrhein-Westfalen voll mit der Beseitigung von Dürreschäden ausgelastet. Da in den Wäldern bei Bränden eine Warnstufe von vier und fünf herrsche, sei so ein Fall wie der in Wülfrath mehr als ärgerlich. Hinweise an die Polizei in Wülfrath unter
Telefon 02058/92006180.