Das Ende schmerzt immer noch

Gestern wurde Christiane Helmes, Konrektorin in der Heinrich-Kölver- Schule, in den Ruhestand verabschiedet.

Foto: simba

Wenn heute die Klassen der Heinrich-Kölver-Schule (HKS) in die Schulferien aufbrechen, ist es auch für Christiane Helmes der letzte Schultag: Nach über 14 Jahren an der Tönisheider Realschule geht die Konrektorin in den Ruhestand. Mit einer bewegenden Überraschungsparty, unter anderem mit selbst geschriebenen Liedern und Gedichten gestaltet, haben gestern Schüler und Kollegium die stellvertretende Schulleiterin verabschiedet.

„Es war eine schöne, erfüllte Zeit“, sagt die angehende Pensionärin. Der sehr warmherzige Umgang miteinander, das tolle, engagierte Kollegium, der Zusammenhalt hätten die familiäre Atmosphäre geprägt und den Erfolg der Schule ausgemacht: „Es tut mir nach wie vor in der Seele weh, dass man diese Schule auslaufen lassen will.“

Noch hofft die Nevigeserin, die mit großem Einsatz für die Schule gekämpft hat, dass die Richter den ihrer Meinung nach größten Fehler der Velberter Schulpolitik korrigieren. Schon in der eigenen Schulzeit hatte sie sich gegen Widerstände durchgesetzt, war mit der Fächerwahl Mathe und Physik das erste Mädchen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig des Velberter Jungengymnasiums. Das bedurfte damals einer Sondergenehmigung des Landes: „Ich war nicht gerade willkommen, aber es war eine lehrreiche Zeit“, erinnert sich die Nevigeserin. „Auch im Studium waren wir mir drei Mädchen in Mathe und Physik die Exoten.“ Das sei heute kein Thema mehr — so ist das Kollegium an der HKS zu 80 Prozent weiblich.

Langweilig wird der engagierten Pädagogin im Ruhestand sicherlich nicht: „In der Gemeinde gibt es Arbeit genug“, weiß die Nevigeserin, die als stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums in der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde tätig ist. Außerdem will sie mehr Sport machen und wieder regelmäßig beim Nevigeser Tennis-Club den Schläger schwingen.

Schließlich steht eine große Reise auf dem Programm. Einer der beiden Söhne lebt seit Jahren in Australien: „Den wollen wir endlich besuchen“, sagt Christiane Helmes, die mit ihrem Mann mindestens zwei Monate in Down Under bleiben will.