Neviges Das erste NTC-Vereinsheim war ein alter Schwebebahnwaggon
Neviges. · Der Nevigeser Tennisclub begann vor 50 Jahren ohne eigene Plätze.
Vor 50 Jahren gab es in Neviges noch keine Tennisanlage, aber das hielt neun Tennis begeisterte Mitarbeiter der Firma Erbslöh nicht davon ab, einen entsprechenden Verein zu gründen. Von den Nevigeser Tennis-Pionieren ist Gerd Wähling, der von 1971 bis 1975 Vorsitzender war, als passives Mitglied noch dabei. „Durch gute Kontakte zu dem bekannten Unternehmer Heinz-Horst Deichmann konnte auf dessen privaten Tennisplatz gespielt werden“, weiß der aktuelle Vorsitzende Klaus Malangeri. „Weil der unter anderem ein Kinderheim förderte, mussten unsere Mitglieder bei der Weihnachtsfeier dort Nikolaus und Knecht Ruprecht spielen.“ Hartnäckige Bemühungen bei der Stadt Neviges führten dazu, dass 1974 am Waldschlösschen die ersten Plätze eingeweiht werden konnten. Da seinerzeit die Wuppertaler Schwebebahn neue Fahrzeuge erhalten hatte, diente ein alter Waggon als Clubheim.
Die Plätze wurden zum größten Teil in Eigenleistung erbaut
„Als 1979 das Clubhaus fertig war, ist der Schwebebahnwagen verschwunden – irgendwie schade aus heutiger Sicht“, bedauert der Ehrenvorsitzender Lothar Hillebrand, der betont, dass die Plätze von Mitgliedern weitgehend in Eigenleistung geschaffen wurden. „Besonders engagiert war Hans Weber, der war den ganzen Tag über mit der Schubkarre unterwegs und war bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren ein Jugendturnier etabliert, das zu den größten seiner Art in der Umgebung gehört.“
1992 konnte in der Tennishalle der Betrieb aufgenommen werden. Zur Finanzierung bürgten 30 Mitglieder mit einer Summe zwischen 10 000 und 50 000 D-Mark, seit sieben Jahren ist die Halle abbezahlt. „Das war die beste Entscheidung überhaupt“, ist NTC-Chef Malengeri überzeugt und meint nicht nur die Möglichkeit, dass ganzjährig gespielt werden kann. „Da kommen Nichtmitglieder und Spieler von anderen Vereinen, die Halle ist zu 90 Prozent ausgebucht.“
Auf den tadellosen Zustand legen die Mitglieder großen Wert. „Kürzlich waren Bundesligaspieler vom renommierten Düsseldorfer Rochusclub zu Besuch, die waren begeistert, was dieser kleine Verein geschaffen hat.“ Bevor ein neuer Hallenboden verlegt wurde, hatte sich eine Nevigeser Delegation in den Hallen der Umgebung zu Probespielen angemeldet, um die Eigenschaften der verschiedenen Beläge ausgiebig zu testen. Lothar Hillebrand verweist auf die solide Finanzpolitik des Vereins: „Die erwirtschafteten Erträge werden zurückgelegt, um notwendige Investitionen zu tätigen. Im vergangenen Jahr haben wir die Hallenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Es wurde dadurch nicht nur heller, sondern wir sparen fast jeden Tag sieben Euro.“
Lothar Hillebrand ist noch auf weitere Errungenschaft stolz: Er drückt auf einen Knopf, die Außenplätze werden automatisch bewässert. Genutzt wird das Regenwasser vom Hallendach, der kurze Schauer gestern Mittag reichte, um den Vorratsbehälter wieder ordentlich zu füllen.