Wülfrath Martin Sträßer tauscht sich mit Claudia Panke aus
Wülfrath. · Der Abgeordnete des Landtags spricht mit der Bürgermeisterin über mangelnden Wohnraum, die Landesbauordnung und den Ausbau des Kreisverkehrs.
Der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Martin Sträßer (CDU) hat sich jetzt mit Wülfraths Bürgermeisterin Claudia Panke zu einem Sommergespräch getroffen. Im Fokus der Besprechung standen laut Sträßer Themen wie die neue Landesbauordnung, der neue Regionalplan, der Kreisverkehr Mettmanner Straße und fehlende Radwege.
Beim Treffen mit der Bürgermeisterin wies der Landtagsabgeordnete auf die steigenden Zuweisungen des Landes auch für Wülfrath hin. „2019 bekommt Wülfrath erstmals wieder über 3,4 Millionen Euro Schlüsselzuweisungen vom Land“, erläuterte Sträßer. „Aber auch die sonstigen Zuweisungen aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz sind von 1,4 Millionen auf 1,7 Millionen Euro gestiegen.“ Für das kommende Jahr rechne er mit einer weiteren Steigerung.
Die Wülfrather Bürgermeisterin lobte diese Anstrengungen, verwies aber auf spezifische Probleme Wülfraths: „Das zeigt sich sehr eindringlich an der geplanten Schließung des Standorts Wülfrath von Knorr-Bremse. Der Verlust eines Steuerzahlers und von rund 400 Arbeitsplätzen wird sich nicht nur auf den Haushalt, sondern gegebenenfalls auch auf die Einwohnerzahlen auswirken.“ Ein weiteres Problem seien fehlende Gewerbeflächen, um neue Unternehmen anzusiedeln. „Wirklich steuerstark sind wir deshalb schon lange nicht mehr“, erklärte Panke.
Panke sprach auch über die von allen Fraktionen beschlossene Wülfrather „Strategie 22 plus“. Dafür benötige Wülfrath mehr Arbeitsplätze, aber auch mehr Wohnraum für junge Familien. Panke betonte, dass die geplante Änderung des Regionalplans auf dem Weg zu mehr Entwicklungsmöglichkeiten ein erster richtiger Schritt sei. „Es geht hier zunächst darum, bereits ausgewiesene Flächen, die vor einigen Jahren aus dem Regionalplan gestrichen wurden, zurückzugewinnen, und darüber hinaus, Chancen zur Entwicklung zu haben“, stellte Panke fest.
Das bedeute nicht eine sofortige Versiegelung der neuen Regionalplanflächen. Vielmehr ist eine Verdichtung in der Innenstadt und die Nutzung unbebauter Grundstücke, für die bereits Planungsrecht besteht, vorrangig zu sehen“, betont die Bürgermeisterin. Dafür sei aber die Mobilität zwischen Wohn- und Arbeitsort sowie die Anbindung durch Öffentliche Verkehrsmittel entscheidend. „Es geht um eine nachhaltige Entwicklung. Die Nähe zum ÖPNV ist ökologisch gewünscht. Eine Erweiterung des Wohnangebots nimmt den Druck von den Mieten, ist also sozial geboten“, ergänzte der Abgeordnete. Und zusätzliche Arbeitsplätze und mehr Einwohner stärkten auch die örtliche Wirtschaft und die kommunalen Einnahmen. Einverständnis herrschte bei beiden darin, beim Thema Klimaschutz auf dem richtigen Weg zu sein.
Beim Ausbau des Kreisverkehrs Mettmanner Straße erklärte Sträßer, dass er die Umleitungsregelung für „suboptimal“ halte. Panke stimmte zu, freute sich mit Sträßer aber auch darauf, dass das jahrelange Provisorium bald verschwinden würde. Ein Abschluss der Arbeiten ist laut Straßen NRW in rund zwei Wochen in Sicht: „Schade nur, dass bei der Planung durch das Land hier an Radwege nicht gedacht wurde.