„Der liebe Gott ist Schweineläufer“
Mit 600 Teilnehmern verbuchte der elfte Schweinelauf einen Melderekord. Bei idealen Bedingungen gingen die Läufer und Walker auf die Strecke.
Wülfrath. „Das ist hier nur was für Leute mit ganz starken Nerven“, beantwortete Ingo Winkelmann aus dem Orga-Team, warum er nicht die kurzen Hosen angezogen hat, um mitzulaufen. Weil er und weitere 59 Helfer, darunter fünf Flüchtlinge, bereits im Vorfeld alles akribisch vorbereitet hatten, lief bei der elften Ausgabe des Schweinelaufs an Christi Himmelfahrt alles gut.
„Der liebe Gott ist Schweineläufer“, behauptet Ingo Winkelmann mit Blick auf den knallblauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Und auch Teilnehmer Alexander Bell fand an den Wetterbedingungen „rein gar nichts auszusetzen“. Zum ersten Mal nahm der Hobbysportler am Event teil, und zwar „in einem Team mit Kollegen“. Mit einem beherzten „nö“ erklärte er, keinerlei Vorbereitungen auf die nun zu absolvierende 11,5-Kilometer-Distanz getroffen zu haben. „Hauptsache, wir haben Spaß“, lautete auch das Motto für die Frauengruppe „Lautstark“. Kitty, Anneliese, Bettina, Danny und Martina traben drei Mal wöchentlich gemeinsam und der Wülfrath-Lauf war dazu eine „schöne Ergänzung“.
Punkt 10.45 Uhr feuerte Bürgermeisterin Claudia Panke den ersten Startschuss für die Geher im Stadion ab. Die ersten Läufer folgten im Abstand 15 Minuten später. Und damit auf der neuen Strecke keiner verlorenging, fuhren Radfahrer des Polizeisportvereins vorneweg. „Sonst sind wir in Düssel gelaufen“, erinnerte Winkelmann an die vorherigen zehn Ausgaben. Zur Erinnerung: Den Namen bekam der Lauf, weil der Streckenverlauf aus der Vogelperspektive betrachtet damals an die Silhouette eines Schweins erinnerte. Weil aber in Düssel gebaut wird, wurden kurzerhand Start und Ziel an den Sportplatz Erbacher Berg verlegt.
Die Premierenveranstaltung mag ein paar Ecken und Kanten haben, fügte Cheforganisator Heinz Puls hinzu. Doch das waren Kleinigkeiten. Denn es gab nur fröhliche Gesichter zu sehen: bei den freiwilligen Feuerwehrleuten des Löschzugs Gruiten in weißen Leibchen ebenso wie beim Trupp der „Montagsläufer“, dem Lauftreff „Schlusslicht“ oder den Mitgliedern von „Die letzten Renner“. Die Einnahmen aus dem Schweinelauf werden gespendet, grundsätzlich an gemeinnützige Einrichtungen. Im vergangenen Jahr waren es 7500 Euro.