Der Winterdienst soll verbessert werden
Die Technischen Betriebe werden ein Konzept samt Kostenschätzung vorlegen. Fest steht: Mehr Service kostet auch mehr.
Velbert. Die aktuellen Temperaturen lassen nicht gerade an Schnee denken. Doch bei den Technischen Betrieben (TBV) wird die nächste Wintersaison schon in den Blick genommen. Der Verwaltungsrat der TBV hat sich jetzt mit dem Winterdienst auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund der teils massiven Kritik an mangelhaft geräumten Straßen und Gehwegen stellt sich die Frage, was geändert werden sollte: „Wo besteht Handlungsbedarf, was können wir verbessern, wo setzen wir künftig die Schwerpunkte, was hat das für Auswirkungen?“, formulierte TBV-Chef Ralph Güther die Diskussionspunkte.
Machbar ist einiges, so die Quintessenz der Debatte — aber es kostet eben. Mit den gleichen Vorgaben wie heute in derselben Lage wie im Dezember würde es nicht erheblich besser laufen, sagte Güther. Ein grundsätzliches Problem sei zum Beispiel die Menge Schnee gewesen. Diese Massen seien praktisch nicht abzufahren. Bliebe nur, sich, wie teilweise bereits geschehen, auf Fußgängerzonen und Bushaltestellen zu konzentrieren. Auch dies verursache aber zusätzlich Kosten. Eine unterstützende Maßnahme wäre die Anschaffung eines zweiten Radladers, der mit 100 000 Euro zu Buche schlägt.
Viel Kritik hatte es auch an der Räumung von Nebenstraßen gegeben. Letztere kamen laut Bernhard Wieneck, für den Winterdienst zuständiger Geschäftsbereichsleiter der TBV, vor allem wegen des andauernden Schneefalls zu kurz — die Räumfahrzeuge waren vollauf damit beschäftigt, die Hauptverkehrsstraßen freizuhalten. Mehr als unglücklich war zudem, dass ein sogenanntes Multicar mit einem kleinen Räumschild als Ersatz für den Unimog der TBV erst am 14. Dezember ausgeliefert worden war. Um auch die Nebenstraßen schneller zu räumen, könnte ein zusätzliches Fahrzeug helfen. Beschaffungskosten: rund 150 000 Euro.
Zum Personaleinsatz erläuterte Wieneck, dass Mitarbeiter auch aus anderen Geschäftsbereichen wie Kanal- und Straßenunterhaltung oder die Gärtner im Winterdienst tätig waren, aber nicht überall abgezogen werden konnten: „Die Müllabfuhr, die selbst genug Probleme mit dem Wetter hatte, musste schließlich weiter laufen.“
Bei einer Personalaufstockung müssten die Leute auch den Rest des Jahres beschäftigt und bezahlt werden. Deshalb wird auch darüber nachgedacht, in Extremlagen Dienstleistungen von Unternehmen oder Landwirten, die über Bagger oder Traktoren verfügen, einzukaufen.
Der Verwaltungsrat beauftragte den TBV-Vorstand, bis zum Sommer einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des Winterdienstes samt Kostenschätzung zu erstellen: „Vielleicht müssen wir beim Winterdienst völlig umdenken“, fasste Michael Schmidt (CDU) zusammen.