„Wir wissen noch nicht, wie das Loch zu stopfen ist“
Der Trägerverein des Niederbergischen Museums steckt in einer Finanzkrise. Für die Jahre 2007 bis 2009 müssen Steuern in Höhe von 24 000 Euro nachgezahlt werden.
Wülfrath. Der Trägerverein Niederbergisches Museum steckt in einer Finanzkrise. „Mitte des Jahres haben wir ein Loch, von dem wir noch nicht wissen, wie das zu stopfen ist“, sagt Vorsitzender Heinz Franke und redet nicht um den heißen Brei herum.
Dabei sind es nicht die laufenden Kosten, die die Ehrenamtler belasten. „Unsere Schatzmeisterin hat Altlasten entdeckt“, sagt Franke der WZ.
Franke und Team haben die Führung im Trägerverein im vergangenen Jahr übernommen. Im alten Vorstand hatte es gekriselt, von einem gedeihlichen Miteinander konnte keine Rede mehr sein. Und nun die „Finanzkeule“: Der Trägerverein ist umsatzsteuerpflichtig. Zahlungen an das Finanzamt wurden in der Vergangenheit nicht getätigt. Nun muss eine Nachzahlung für die Jahre 2007 bis 2009 in Höhe von insgesamt 24 000 Euro geleistet werden. „Und das Jahr 2010 folgt ja auch noch“, merkt Geschäftsführerin Christa Hoffmann an. Offenbar, mutmaßt die neue Vereinsführung, wurde das Thema in der Vergangenheit übersehen.
Bei Miet- und Betriebskosten von 34 000 Euro im Jahr und weiteren Aufwendungen, die dem Verein in der Summe im Jahr Ausgaben von mehr als 70 000 Euro bescheren, wird die Steuernachzahlung zur erheblichen Belastung.
Aktuell hat der Verein 279 Mitglieder — Tendenz fallend. 4400 Besucher wurden im vergangenen Jahr an der Bergstraße gezählt. „Dabei ist die Entwicklung bei den Kindern besonders erfreulich“, betont Hoffmann. 960 Mädchen und Jungen nutzten die Angebote im Kinderprogramm — 340 mehr als im Vorjahr. Hoffmann: „Da sind wir im Aufwind.“ Auch schön: Verstärkt besuchen Grundschulen das Museum.
Die Eröffnung des Panoramaradwegs im Juli soll für den Trägerverein Anlass sein, auch für das Museum zu werben. „Wir sind ja nicht weit von der Trasse entfernt“, sagt Franke.