Neviges Die Sportfreunde Siepen sind in Neviges wieder am Ball
Neviges · Der Fußballverein stand bereits vor dem Aus. Jetzt will er neue Teams aufbauen und das Vereinsheim umgestalten.
. Es gibt sie noch, die Sportfreunde Siepen. Vor einem halben Jahr sah es so aus, als würde sich der 57 Jahre alte Fußballverein auflösen. Man war finanziell am Ende, nachdem sich ein Hauptsponsor zurückgezogen hatte und es keine städtische Unterstützung zur Unterhaltung der Sportanlage mit Ascheplatz an der Hohenbruchstraße gab. Politik und Verwaltung gingen noch einmal in sich, eine Lösung zeichnete sich ab. Dennoch hatten sich 22 Spieler abgemeldet.
„Es gab kein Konzept, das ist verständlich, dass sie weg wollten“, sagt der jetzige Trainer Denis Nuzzo-Flores, der mit einem schmalen und angeschlagenen Kader von zwölf bis 13 Männern auflief. Da blieb es nicht aus, dass man sich mit 0:18 gegen Dönberg die höchste Niederlage einfing und insgesamt 124 Gegentore einfing. „Wir stehen in der Kreisliga B auf dem letzten Platz und haben drei Punkte“, stellt der Coach nüchtern fest und gibt sich kämpferisch: „Wir greifen an, wir steigen nicht ab. Wir haben viele Neuverpflichtungen für die Rückrunde und jetzt einen guten Kader, es sieht deutlich besser aus.“
Daneben fließt wieder Geld: „Wir haben neben einigen alten fünf neue Sponsoren für Bandenwerbung hier auf dem Platz gefunden. Es darf natürlich noch ein bisschen mehr sein“, findet Theodoros Panagiotidies, der Klinken putzen geht, um weitere Unterstützer zu finden. Dazu kommt ein Zuschuss von 10 000 Euro von der Stadt Velbert. „Das ist doch was“, zeigt sich der Sportfreund dankbar, verweist gleichzeitig darauf, dass der Verein sehr benachteiligt ist. „Das wäre doch was, wenn man hier einen Kunstrasen hin bekommt. Wir haben eine unschlagbar tolle Lage, sind bequem zu Fuß und mit dem Bus erreichbar.“
Vor wenigen Tagen wurde mit der Stadt ein Vertrag unterschrieben, dass die Sportfreunde Siepen die Anlage weitere fünf Jahre nutzen werden. Das beflügelt die Macher im Verein: „Wir werden ins Vereinsheim investieren, wir wollen uns verschulden, um uns über ein Gewerbe alleine zu finanzieren. Davon hat jeder was. Theodoros Panagiotidies, kennt sich als Sohn des bekannten Nevigeser Gastronomen „Lefti“ in dem Geschäft aus. Er hat eine Brauerei aus dem Sauerland an der Hand, mit deren Unterstützung das Vereinsheim umgebaut wird. Dennoch wollen die Aktiven möglichst viel in Eigenleistung stemmen, sie hoffen, das im März alles fertig ist. „Die letzten Jahre war nicht goldig, wir wollen einen Umschwung, jetzt möchten wir die Leute erreichen“, so das Ziel von Theodoros Panagiotidies, der griechische Vorfahren hat, im Bergischen geboren ist und sich ganz als Nevigeser fühlt und früher beim TuS kickte. Er hat sich bereit erklärt, als Erster Vorsitzender zu kandidieren, wenn die 70 Mitglieder im Februar einen neuen Vorstand wählen.
Für die Bewohner des Siepens soll die Belebung von Sportplatz und Vereinsheim eine Bereicherung sein: Elf Veranstaltungen sind geplant, vom Osterfeuer über Public Viewing bei der Fußball-EM bis hin zu einem Weihnachtsmarkt. Und es soll sportlich bergauf gehen: Neben zwei Seniorenmannschaften wird in der kommenden Saison eine Jugendmannschaft aufgebaut. „Dazu haben wir uns vertraglich mit der Stadt verpflichtet“, berichtet Panagiotidies, der bereits bei der Jugendhilfe Lohmühle auf großes Interesse gestoßen ist.