Velbert Die VHS benötigt dringend neue Räume

Velbert · Der Vorstoß der Piraten, das Forum für Lichtspiele zu entern, stößt bei der Semesterprogrammvorstellung auf Kritik.

Die Kurse zur Alphabetisierung stellten für die VHS eine besondere Herausforderung dar.

Foto: picture alliance / Christoph Soe/Christoph Soeder

. Eigentlich war Klaus Schmitz gekommen, um das neue Programm der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus vorzustellen. Zunächst war es dem Vorsitzenden der VHS-Zweckverbandsversammlung jedoch ein Herzensanliegen, die schwerwiegenden Folgen für die VHS aufzuzeigen, die das kürzlich von den Piraten-Partei ins Spiel gebrachte Bürgerbegehren zur Errichtung eines Kinos im Forum Niederberg hätte: „Das würde etliche Planungen zunichte machen!“ Seit langem sei klar, dass die VHS ins Forum umziehen soll – nach bisherigem Planungsstand im Jahr 2022. Das Vorgehen der Piraten könnte das Projekt um Jahre zurückwerfen.

Die Zusammenarbeit mit der Schlüsselregion ist Erfolgsstory

Verbandsvorsteher Michael Beck betonte, dass die VHS zwingend auf neue Räume angewiesen ist: „Die Leute kommen nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“ Er erläuterte, dass nur 15 Prozent des VHS-Etats über die Verbandsumlage, also durch Geld der Städte Velbert und Heiligenhaus finanziert werden: „Eine so gute Quote wird nur selten erreicht.“ Mehr als 50 Prozent decken die Teilnehmerentgelte, der Rest werde durch Fördermittel des Landes finanziert. Ein Ergebnis des guten Programms, so Beck. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Schlüsselregion sei eine echte Erfolgsstory. Zahlreiche Fortbildungen seien von angeschlossenen Firmen gebucht worden, bisweilen sei aber über die Räume geklagt worden. Der Umzug ins Forum sei daher wichtig, um sich als Bildungseinrichtung am Markt zu behaupten. VHS-Leiter Rüdiger Henseling, der Zahlen und Fakten erläuterte (siehe Kasten), überließ es den für das Programm verantwortlichen Damen, das Kursangebot im Einzelnen vorzustellen.

So werden elf Fremdsprachen mit jeweils unterschiedlichen Niveaustufen gelehrt, erläuterte Beate Buchborn, zuständig für Sprachen, Gesundheit und schulische Bildung. Insbesondere Chinesisch und Russisch werden aufgrund der Nachfrage weiter ausgebaut. Schwerpunkt bleibt Englisch, wobei besonders Business Englisch gefragt ist. Nach dem Erfolg der Vortragsreihe „Männer und ihre Gesundheit“ wird die Reihe nun mit Themen der Frauengesundheit fortgesetzt. Dazu informieren Fachreferenten der Kliniken Essen-Mitte, auch mit dem Klinikum Niederberg sind Veranstaltungen geplant. Bei den Entspannungskursen gibt es erstmals Angebote für gestresste Prüfungskandidaten.

Bei der beruflichen Bildung sind zunehmend „Soft Skills“ gefragt, sagt Anna Herrmann. Die VHS bietet daher Kurse unter anderem zu Kommunikationskompetenz, Beschwerdemanagement, Körpersprache und Rhetorik oder Zeit- und Büromanagement an. Des Weiteren wird das Angebot für Bildungsurlaube ausgebaut. Es gibt vier Kurse zu den Themen Stressbewältigung, Englisch, Word/Excel und Umgang mit Mobbing.

„Der Bedarf an Informationen und Unterstützung in Fragen der Erziehung hat bei Eltern deutlich zugenommen“, sagt Susanne Wege. In Sachen Familienbildung gibt es deshalb unter anderem eine „Eltern-Lan-Party“, die Erwachsenen die Möglichkeit bietet, eigene Computerspielerfahrungen zu sammeln und sich über Wirkungen virtueller Spielwelten zu informieren. Medienerziehung wird sicherlich auch ein Thema bei dem neuen Kurs „Elternlounge“ sein. Hier haben Eltern besonders von älteren Kindern die Gelegenheit sich in der Gruppe über Familienthemen auszutauschen. Erstmals gibt es wieder 15 Teilnehmer, die den Hauptschulabschluss nachholen wollen, ergänzt VHS-Chef Rüdiger Henseling. Einzelne Kurse seien bereits ausgebucht.