Ein Kammerspiel im Stillen Park
Das Kunsthaus Langenberg präsentiert „Kunst“ von Yasmina Reza. Es ist das letzte Projekt des verstorbenen Norbert Bauer.
Langenberg. Das letzte Projekt des am 17. Juli verstorbenen Norbert Bauer, bis zu seinem Tod künstlerischer Leiter und 1. Vorsitzender des Kunsthauses Langenberg, soll wie geplant umgesetzt werden. Das sagte gestern Martina Mann, Vorstandsmitglied des Kunsthauses und Regisseurin der Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza, einer der bekanntesten Gegenwartsdramatikerinnen. Das Bühnenbild hatte Norbert Bauer entworfen — und zwar als Installation, die auch für sich alleine stehen könnte. Im Mittelpunkt: ein rotes Sofa, ein weißes Bild und Wände mit Fenstern, die ins Freie blicken lassen.
Martina Mann, Regisseurin von „Kunst“, über die Eckpfeiler der Kommödie
Die Besonderheit an der Langenberger Inszenierung ist, dass „Kunst“, eigentlich ein Kammerspiel, in den Stillen Park verlegt wird — als Sommertheater unter freiem Himmel. Die Premiere ist am Freitag, 18. August, um 19.30 Uhr im Stillen Park, Donnerstraße/Straße des 17. Juni in Langenberg. Eintrittskarten kosten an der Abendkasse 18 Euro, ermäßigt 15 Euro, an den bekannten Vorverkaufsstellen 15 Euro, ermäßigt zwölf Euro. Insgesamt sind zunächst sieben Aufführungen geplant — bei entsprechendem Erfolg könnten es allerdings mehr werden, das steht noch nicht fest.
Im Fokus des Stückes steht die Auseinandersetzung zwischen drei Freunden über den Ankauf eines Kunstwerkes. Serge (Jan Philip Keller) kauft ein Gemälde, weiße Streifen auf weißem Grund. Neben der naheliegenden, immer wieder gern gestellten Frage „Was ist Kunst“ thematisiert das Stück auf skurrile Art Fragen zwischenmenschlicher Beziehungen. Marc (Marcus Michael Mies) entfacht einen Streit, bei dem die Kunst schnell in den Hintergrund gerät. Während Yvan (Müjdat Yüksel) zu vermitteln versucht, gerät ihre langjährige Freundschaft ins Wanken. „Die Themen sind dabei Freundschaft, Toleranz und Männerschmerz“, sagte Martina Mann.
Die professionellen Schauspieler proben „Kunst“ bereits seit zwei Wochen und freuen sich schon auf die Premiere mit möglichst viel Publikum. Im Stillen Park ist pro Aufführung Platz für 200 Zuschauer. Einen Strich durch die Rechnung machen könnte ihnen nur noch das Wetter. „Wenn es ein Unwetter gibt, haben wir keinen Plan B“, sagte Martina Mann. Dann würde die Aufführung abgesagt und verschoben. „Wir sind aber als Bergische einiges gewohnt“, sagte Marcus Michael Mies, gebürtiger Wuppertaler. Der Schauspieler ist zuversichtlich, dass den Zuschauern Absagen erspart bleiben: „Da müsste es schon ganz schön dicke kommen“. Die aktuellen Proben finden freilich nicht im Freien statt, Ort des Geschehens ist das Alldie-Kunsthaus in Langenberg.
Weitere Aufführungen sind geplant am Samstag, 19. August, um 19.30 Uhr, am Sonntag, 20. August, um 11 Uhr, am Freitag, 25. August, um 19.30 Uhr, am Samstag, 26. August, um 19.30 Uhr, am Sonntag, 27. August, um 11 Uhr, und am Montag, 28. August, um 19.30 Uhr. „Wenn das Stück vom Publikum so angenommen wird, wie wir es hoffen, dann kann es natürlich weitere Aufführungen geben, auch im nächsten Jahr“, versichert Martina Mann, die diese Inszenierung auch als Gedenken an Norbert Bauer verstanden wissen möchte.