Ein Programm nicht nur für Frauen

Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn stellte jetzt die mit dem Frauennetzwerk geplanten Veranstaltungen bis Januar vor.

Wülfrath. „Jedes Mal, wenn eine Veranstaltungsreihe zu Ende gegangen ist, frage ich mich, kann im nächsten Programm noch etwas Neues geboten werden“, gesteht Gudula Kohn, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Doch die Sorge ist unbegründet. Schließlich gibt es die Ideengeberinnen aus dem Wülfrather Frauennetzwerk. Und der Kreis von Frauen — ob Kommunalpolitikerin, Landfrau, Erzieherin, Kirchenvertreterin oder Unternehmerin — ist mittlerweile auf 95 Mitstreiterinnen angewachsen. Daher gibt es auch für das am 1. August beginnende zweite Halbjahr ein abwechslungsreiches Angebot an Vorträgen, Workshops und Filmen über starke Frauen.

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Als Beispiel für einen Impuls aus dem Frauennetzwerk nennt Gudula Kohn an erster Stelle den Zeitzeugen-Vortrag, den es am 18. Januar um 18 Uhr in der Medienwelt an der Wilhelmstraße 146 zu verfolgen gibt. „Regina Labahn, die Vorsitzende des Vereins Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen, wohnt schon länger in Wülfrath und wird über das Frauenzuchthaus der ehemaligen DDR berichten“, erklärt Kohn. Das 1862 als Königlich sächsische Weiberzuchtanstalt eröffnete Gefängnis bei Stollberg im Erzgebirge wurde bis 2001 als Haftanstalt genutzt. Bis 1989 war Hoheneck das zentrale Frauengefängnis der DDR, für viele Tausende zum Beispiel wegen „Republikflucht“ verurteilte politische Gefangene, die dort unter einfachsten Bedingungen mit Mörderinnen und anderen Schwerkriminellen eingesperrt waren. Der Verein, dem Labahn vorsteht, hat noch rund 60 Mitglieder. Ihr Vortrag ist einer von insgesamt 17 Terminen, zu denen die Gleichstellungsbeauftragte und das Frauennetzwerk bis Januar einladen.

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Erstes Angebot ist der zehnteilige Kunst-Workshop „Weibsbilder“, der am 2. September in Kooperation mit der Bergischen Diakonie in deren Atelier am Diakonissenweg 13 startet. Mit den Tipps von Viola Jäger können Frauen jeglichen Alters und jedweder Herkunft sich mit Farben und verschiedenen Materialen ausdrücken, ihr individuelles und dreidimensionales Weibsbild kreieren. Die Teilnahme kostet 90 Euro plus etwa 20 Euro für Material. Anmeldung unter Telefon 0202/758 17 49.

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Die Gesprächsrunde mit Wülfrather Kommunalpolitikerinnen wird am Tag vor der Bundestagswahl, am 23. September, um 10.30 Uhr im Café Sophie mit Blick auf die Wahl fortgesetzt. Weitere Termine gibt es am 18. November zu den Aufgaben einer Ratsfrau beziehungsweise Sachkundigen Bürgerin sowie am 27. Januar zum Planungsstand für den Internationalen Frauentag am 8. März 2018. „Gute Gleichstellung funktioniert nur gemeinsam“, ist Kohns Credo.

Sie und ihre Stellvertreterin Franca Calvano (siehe Kasten) würden durch die Gesprächsrunden gerne Frauen für ein politisches Engagement vor Ort begeistern. Schließlich sind unter den 34 Mitgliedern des Stadtrates gerade einmal sechs Frauen. Und auch die Zahl von 14 Sachkundigen Bürgerinnen in den Ausschüssen ist ausbaufähig. Und von den zehn Amtsleitern der Verwaltung sind nur drei weiblich.

„Auch Männer können ins Kino kommen. Ausgrenzung ist nicht unser Stil“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte mit Blick auf die Frauenfilmreihe. Ziel ist es, beispielhafte Frauen aus Politik, Kunst und Wissenschaft vorzuziehen. Die Auswahl kommt an: Von anfangs rund 40 Zuschauern stieg der Besuch bei den Vorstellungen im Mettmanner Kino auf bis zu 220. Am 13. September um 20 Uhr steht an der Düsseldorfer Straße 2 das für drei Oscars nominierte Drama „Hidden Figures“ auf dem Spielplan. Als unerkannte Heldinnen liefert eine Gruppe afroamerikanischer Forscherinnen der Nasa die nötigen mathematischen Berechnungen, um die erste erfolgreiche Weltraummission zu starten.

Am 8. November ist Hans Steinbichlers Holocaust-Drama „Das Tagebuch der Anne Frank“ von 2016 zu sehen. Am 10. Januar geht es mit Stephen Frears historischem Drama „Vicotira & Abdul“ um die wahre Geschichte einer schier unmöglichen Freundschaft zwischen der britischen Königin und ihrem indischen Diener. Für jeweils zehn Euro gibt es zur Kinokarte wahlweise ein Glas Sekt, Selters oder Saft.

Um die seelische Gesundheit geht es am Mittwoch, 4. Oktober, um 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Das Thema des Vortrags von Dr. Renate Dietz, Allgemeinmedizinerin und Expertin für Homöopathie, lautet: „Wenn alles zu viel wird — Termine, Termine, Erledigungen, Sorgen in der Familie oder dem Beruf“. Die Hildenerin stellt natürliche Hilfen durch Pflanzen und homöopathische Medikamente sowie Entspannungsübungen vor. Die Teilnahme ist kostenfrei.