Einzelhandel: Diskussion um höhere Beiträge
Wülfrath pro vertagt zunächst die Entscheidung, die aus Sicht des Vorstands mehr Finanzsicherheit bringen soll. Der erfolgreiche Mittelaltermarkt wird am 7./8. Mai wiederholt.
Wülfrath. Die Miene von Kassenwart Christian Buschmann war ernst: „Ein verregnetes Kartoffelfest könnte das Ende des Vereins bedeuten.“ Die finanzielle Situation von Wülfrath pro habe sich zwar dank erfolgreicher Veranstaltungen wie etwa dem Mittelaltermarkt oder dem besagten Kartoffelfest im vergangenen Jahr erheblich verbessert, doch das Thema bleibe.
Auf der Jahreshauptversammlung wurde daher auch über eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge diskutiert — ohne Ergebnis. Der Vorstand hatte dazu ein Modell ausgearbeitet, das eine Erhöhung des Jahresbeitrags von 130 auf 180 Euro für 2011 vorsah. Für jeden Angestellten sollen die Wülfrather Händler künftig 24 Euro statt bisher 20 Euro bezahlen.
„In einem weiteren Schritt wollen wir ein Punktekonto erstellen, wodurch die Beiträge für diejenigen sinken könnten, die aktiv helfen“, sagte Vorstandssprecher Christian Campe. Fünf Euro würden dann für jede Stunde Einsatz erlassen, wobei maximal zehn Stunden Einsatz angerechnet werden würden. Der Jahresbeitrag könnte damit auf 130 Euro sinken. „Wir reden hier also eigentlich nur um eine Beitragserhöhung von zehn Euro“, so Campe.
Durch höhere Mitgliedsbeiträge würde der Verein insgesamt auf solidere Füße gestellt und wäre nicht mehr so abhängig von den guten Ergebnissen der einzelnen Aktionen. Gleichzeitig würde das Punktemodell möglicherweise mehr Mitglieder zur aktiven Unterstützung motivieren.
Doch noch gibt es Gesprächsbedarf. Was etwa ist mit Vereinen wie dem Schalke-Fanclub, die keine Unternehmer sind? Würde man diese nicht verprellen, wenn man sie zusätzlich belaste? Zumal Vereine anders als Händler kaum von Gourmetmeile oder verkaufsoffenem Sonntag profitieren, wie ein Mitglied anmerkte. Christian Campe versprach, diese Punkte erneut zu diskutieren.
Ansonsten gab es viel Positives zu vermelden: Der Mittelaltermarkt, der schon im letzten Jahr ein großer Erfolg war, soll am 7. und 8. Mai erneut stattfinden. „Er wird doppelt so groß sein“, sagte Campe: „Wir mussten sogar Händlern absagen“
Auch die Gourmetmeile (28./29. Mai) soll in diesem Jahr durch ein qualitativ hochwertigeres Angebot wieder ihrem Namen gerecht werden. Im Herbst (24./25. September) steht dann mit dem 25. Kartoffelfest ein Jubiläum an, bevor im Winter erstmals Wülfraths neue Weihnachtsbeleuchtung erstrahlen wird.
30 000 Euro sollen durch die Gemeinschaftsaktion „Lichterglanz“ mit dem Bürgerverein Wülfrath aufgebracht werden, der aktuelle Spendenstand beträgt 4500 Euro. „Wir wissen jedoch bereits jetzt, dass sich diese Spendensumme bis Ende April auf über 10 000 Euro erhöhen wird“, sagte Christian Campe. Damit kann eine kleine, aber professionelle Weihnachtsbeleuchtung angeschafft werden.
Die Spendenbereitschaft der Mitglieder von Wülfrath pro lässt bislang jedoch zu wünschen übrig: erst ein Viertel hat sich an der Aktion beteiligt.