Einzelhandel in der City: „Die Konkurrenz ist nicht so schlimm wie befürchtet“
Das Zentrum am Rosenhügel zieht zwar offenbar Kunden aus der Innenstadt ab, doch Alarmstimmung herrscht deshalb nicht.
Neviges. Seit gut zwei Monaten ist das Nahversorgungszentrum am Rosenhügel mit Drogeriemarkt, Supermarkt, Discounter, Reinigung und einer Post-Servicestelle komplett. Auch ein Schuhgeschäft gibt es vor Ort. Kunden, die es bequem mögen, bekommen die Dinge des täglichen Bedarfs dort auf engsten Raum geboten. Vorfahren bis vor die Ladentüren, einkaufen und wieder flugs nach Hause — einfacher geht es nicht.
Und einige scheinen genau das zu mögen und ziehen deshalb den Einkauf am Rosenhügel gegenüber dem in der Innenstadt von Neviges vor. Metzger Peter Schmidt spürt das am Kundenrückgang. „Natürlich merken wir das, dass weniger Leute in der City unterwegs sind“, sagt er. Dies sei aber seiner Ansicht nach nicht ausschließlich ein Nevigeser Phänomen. „Überall, wo größere Nahversorgungszentren eröffnen, hat es der alteingesessene Einzelhandel schwerer“, sagt er. „Die Kunden mögen es einfach, dass sie die wichtigsten Dinge alle an einem Ort haben.“
Schmidt appelliert deshalb an die Politik und die Verwaltung, mehr für den Einzelhandel in der Nevigeser Innenstadt zu tun. „Mehr Parkflächen wären zum Beispiel sehr gut. Das würde die gesamte Innenstadt auch für potenzielle Gäste von außerhalb attraktiv machen.“
Helmut Wulfhorst von der Nevigeser Werbegemeinschaft sagt auch, „dass die Entwicklung am Rosenhügel nicht unbemerkt am Einzelhandel in der Innenstadt vorbeigeht. Aber so schlimm wie befürchtet ist es nicht“. Der Kaufpark-Supermarkt und der Drogeriemarkt auf der Elberfelder Straße würden die Konkurrenz vielleicht spüren, aber die anderen Geschäfte hätten ein ganz anderes Angebot, als die Läden am Rosenhügel. „Da kommt man sich nicht in die Quere.“
Seitens von Kaufpark war am Donnerstag niemand zu einer Stellungnahme bereit. „Wir geben grundsätzlich keine Auskunft über betriebswirtschaftliche Entwicklungen“, hieß es aus der Zentrale. Auch der Drogerieanbieter Rossmann hielt sich mit einer Aussage zurück.
Sogar positiv bewertet Vera Brings vom Schreibwarengeschäft an der Elberfelder Straße die Entwicklung. Der Shop bietet auch Postdienstleistungen an. „Ich sehe das Zentrum nicht als Konkurrenz. Im Gegenteil: Dadurch kommen mehr Menschen nach Neviges. Die fahren dann auch nach dem Einkauf am Rosenhügel noch mal in die City, um einen Kaffee zu trinken. Das ist doch gut. Ich habe dadurch auch schon Kunden aus Wuppertal gewonnen“, sagt die Geschäftsfrau.