Endgültiges Aus für die Realschule

Düsseldorfer Bezirksregierung folgt Plan der Stadt. Egal was kommt, an der HKR können jetzt keine Kinder mehr angemeldet werden.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Uwe Heidelbergs Kampf ist zu Ende — die Heinrich-Kölver-Realschule (HKR) wird geschlossen. „Wir müssen anerkennen, dass der Stärkere gewonnen hat“, sagt der Schulleiter. Eins ist klar: Wenn Heidelberg so einen Satz sagt, dann muss es wirklich vorbei sein.

Die Bezirksregierung Düsseldorf teilte am Donnerstag mit, dass sie dem Antrag der Stadt auf Auflösung der Realschule zustimmt. Ursprünglich wollte die Behörde dem Ratsbeschuss aus Velbert nur dann folgen, wenn die Sekundarschule in Neviges auch wirklich die 75 Anmeldungen erhält, die sie für den Start benötigt.

Doch die Stadt konnte die Düsseldorfer in einer Anhörung davon überzeugen, dass die Realschule Kastanienallee zur Not mit fünf Eingangsklassen laufen könne und so in der Lage sei, die Schüler aufzufangen.

Nur eben nicht in Neviges. Doch an dieses Szenario glaubt man in der Stadt sowieso nicht. Pressesprecher Hans-Joachim Blißenbach sagt: „Wir gehen fest davon aus, dass die Sekundarschule kommen wird.“ Es habe „viele Anfragen“ zu der neuen Schulform gegeben.

Mike Trommler, zweiter Vorsitzender der Elternpflegschaft an der HKR, glaubt nicht daran: „Ich habe mich in den Grundschulen umgehört, die Resonanz auf die Sekundarschule ist gleich Null.“ Für ihn steht jetzt schon fest, dass die Bezirksregierung dem Stadtteil die letzte weitergehende Schule genommen hat. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Nevigeser Eltern“, sagt er.

Heidelberg vermutet taktische Gründe hinter dem strikten Kurs gegen eine Weiterführung seiner Schule. „Man will wohl das Gebäude anderweitig vermieten. Vielleicht an die Musikschule oder die VHS“, spekuliert er. Bis zuletzt zeigte sich der Schulleiter überzeugt, dass er die erforderlichen Anmeldungen für die Realschule in der Tasche gehabt hätte. Doch jetzt wird die HKR zum 18. Februar gar nicht erst zur Anmeldung zugelassen.

Am Samstag sollten in der Schule anlässlich der 150—Jahrfeier eigentlich die Korken knallen. Jetzt wird es eine Abschiedsfeier. „Wir werden noch einmal zeigen, was wir für eine gute Schule sind“, sagt Heidelberg. Er klingt bitter. So wie einer, der eigentlich keine Lust mehr hat zu feiern, es aber trotzdem allen zeigen möchte. „Wir lassen es noch einmal krachen“, sagt er. Vertreter der Stadt hätten sich bislang nicht angekündigt.