Feuerwehr in Gefahr?
Stellen bei der Wehr sollen nicht neu besetzt werden. Betroffen davon sind fünf Gerätewarte. Die Verwaltung arbeitet neue Konzepte aus.
Wülfrath. Das ging aber flott: Keine 24 Stunden nach dem Beschluss des Rates, befristete Stellen mit einem sogenannten kw-Vermerk — diese Stellen können künftig wegfallen — zu versehen, ist im Rathaus der Antrag auf eine Sondersitzung eingegangen. Frank Homberg, Sprecher der DLW-Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Ordnung (AUO), will eben dieses Gremium so schnell wie möglich einberufen. Sein Motiv: „Ich sehe den Fortbestand des Brandschutzbedarfsplanes gefährdet.“
Bürgermeisterin Claudia Panke ist alles andere als verwundert über diesen Vorstoß. „Ich habe Verständnis für Hombergs Bedenken. Sein Vorgehen war zu erwarten“, sagt sie der WZ. Schon im Rat hatte Homberg warnend den Finger gehoben.
Der Hintergrund: Aus insgesamt acht Positionen setzt sich der Antrag von CDU, WG und Grüne/WWG zusammen, der die Basis legte, den Haushaltsplanentwurf zu verabschieden. Da geht es um Sperrvermerke für geplante Investitionen, aber auch die Nicht-Wiederbesetzung von Stellen. Die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath ist von beiden Aspekten betroffen.
Besonders einer macht Hoffmann zu schaffen: „Befristete Stellen sind zu kennzeichnen und ebenfalls mit einem kw-Vermerk zu versehen“, hatte die Mehrheit beschlossen. Frank Homberg: „Der Sparbeschluss gefährdet den Fortbestand des Brandschutzbedarfsplanes über 2013 hinaus, da der Kern dieses Planes fünf Gerätewarte sind, die nur befristete Arbeitsverträge bei der Stadt Wülfrath haben.“ Diese Verträge laufen Mitte 2013 aus.
Würden diese fünf Stellen künftig wegfallen, müsste in der Tat neu über den Brandschutzbedarfsplan gesprochen werden, wie Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider der WZ bestätigte. Diese fünf Leute warten nicht nur die Geräte, sondern sie sorgen im Alarmfall vor allem auch dafür, „das die erste Hilfsfrist eingehalten werden kann“, sagt Schneider. Und die bisherige Bilanz zeigt, dass genau das funktioniert. Die Vorgaben sind laut Ordnungsamt sogar überschritten worden.
Homberg betont, dass für ein tragfähiges Konzept zur Gefahrenabwehr eine „zügige Neukonzeption“ nötig sei. Daher beabsichtige er, den Ausschuss für Umwelt und Ordnung zur Sondersitzung einzuberufen, vielleicht sogar noch vor den Sommerferien, „sonst direkt danach“.
Für diese Sondersitzung soll die Verwaltung Kostenrechnungen vorlegen — für drei mögliche Varianten für die Zukunft: Gefahrenabwehr mit Gerätewarten, die Gründung einer Berufsfeuerwehr und eine Freiwillige Feuerwehr, die mit Nachbarstädten kooperiert.
Auf die Tagesordnung gehören aus Sicht Hombergs auch die beschlossenen Sperrvermerke für einen neuen Mannschaftstransportwagen (50 000 Euro) und einen neuen Einsatzleitwagen (70 000 Euro).