Flüchtlingsunterkunft ist geräumt

Die Verwaltung teilte gestern auf Anfrage mit, dass die marode Einrichtung aufgegeben wurde. Im kommenden Jahr folgt der Abriss.

Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Die Verwaltung hat die marode Flüchtlingsunterkunft In den Eschen aufgegeben. Der letzte Flüchtling zog gestern aus. Das hat der Erste Beigeordnete, Rainer Ritsche, auf Anfrage mitgeteilt. Zum Stichtag 30. September waren dort noch 30 Flüchtlinge untergebracht, die inzwischen auf andere Einrichtungen verteilt werden konnten. Nun sollen die Fenster im unteren Geschoss gesichert werden, um zum Beispiel Vandalismus zu verhindern, so Ritsche weiter. Der Abriss des Containerbaus sei wegen der verhängten Haushaltssperre für 2018 vorgesehen. Der genaue Termin stehe noch nicht fest.

Vor allem die Heizung, Fenster und die sanitären Einrichtungen waren in der Flüchtlingsunterkunft in einem desolaten Zustand. Aus der Politik hatten sich Stimmen gemehrt, die befürchteten, dass die Heizungsanlage gar nicht mehr in Betrieb genommen werden könne. Dies hatte sich allerdings nicht bestätigt, die alte Anlage war in Betrieb, als dort noch Flüchtlinge untergebracht waren, wie die Verwaltung versicherte.

Damit wird endgültig ein Schlussstrich unter eine lange politische Debatte gesetzt. Der Rat hatte schließlich am 11. Juli beschlossen, die Flüchtlingsunterkunft aufzugeben. Axel C. Welp (SPD) und Ilona Küchler (Linke) hatten damals betont, dies dulde wegen des maroden Containerbaus keinen weiteren Aufschub mehr. Die CDU wiederum hatte sich gegen den geplanten Ausweichstandort, das ehemalige Gemeindezentrum Süd nebst Kindergarten an der Kastanienallee 55-59, ausgesprochen, weil sie dort lieber Wohnbebauung gesehen hätte. Die Christdemokraten hatten damals vorgeschlagen, eine Unterkunft auf dem städtischen Areal der Schrebergärten am ehemaligen Bahnhof einzurichten.

Insgesamt nehme die Zahl der Flüchtlinge in Wülfrath kontinuierlich ab, sagte Rainer Ritsche. Die aktuelle Belegungssituation in allen Einrichtungen ist unter anderem Thema bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Gesellschaft und Soziales am Dienstag, 21. November, ab 17 Uhr im Gebäude der Arbeiterwohlfahrt, Schulstraße 13.

Die Stadt plant In den Eschen/Ulmenweg ein neues Wohngebiet. Ziel ist eine gemischte Bebauung aus bis zu dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern und bis zu zweigeschossigen Einfamilienhäusern. Der Spielplatz soll dabei weitgehend erhalten bleiben. Im Plangebiet liegt allerdings ein Altlastverdacht. Darüber hinaus bestehen östlich des Asylheims drei alte Bodenmieten mit schädlichen Verunreinigungen.

Die Bodenschutzbehörde hat deswegen empfohlen, auf Grundlage eines ersten Bebauungskonzeptes eine weitere Baugrunduntersuchung durchzuführen, um Kosten für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu ermitteln,. Für die Untersuchung und Bodensanierung solle das Sonderförderprogramm zur Brachflächenmobilisierung für dauerhaften Wohnraum des Verbandes für Flächenrecycling und Altlastensanierung in Anspruch genommen werden. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung wird das Thema am Dienstag, 28. November, ab 17 Uhr im Rathaus beraten.