Wülfrath Fossilien aus der Neuzeit am Zeittunnel
Wülfrath · Im Workshop des Museums am Hammerstein können Grundschulkinder eine Zeitreise machen.
Was sind Fossilien? Und wie entstehen sie? Mit dieser Frage haben sich am Mittwoch acht Grundschulkinder im Alter von sieben bis neun Jahren beschäftigt. Im Zeittunnel rief die neue Genossenschaft zum Fossilien-Workshop auf. „Und von der Resonanz sind wir wirklich begeistert“, freut sich Vorstandsmitglied Ulrich Becker, der die Kinderkursen als Test gestartet hat.
Erst vor wenigen Wochen konnte die neue Genossenschaft für den Betrieb des erdgeschichtlichen Museums Zeittunnel in den ersehnten Probebetrieb gehen. „Ein Programm aus dem Boden zu stampfen, mit dem vorhandenen Personal das wir haben, war gar nicht so leicht“, erinnert sich Ulrich Becker, dem es mit seinem Team trotzdem gelungen ist, attraktive Angebote zu schaffen. „Vor drei Wochen hatten wir beispielsweise auch schon einen sehr gut besuchten Vulkan- und Klimawandel-Workshop. Den möchten wir im September noch einmal wiederholen“, ergänzt Becker.
Sandsteinfärbungen und Höhlenbären faszinieren
Doch nicht nur Vulkane, auch Fossilien kamen bei den kleinen Besuchern gut an. Bevor die jungen Teilnehmer ihre eigenen Versteinerungen „basteln“ durften, bekamen sie zunächst eine rund einstündige Führung durch den Zeittunnel am Hammerstein. Begleitet wurden sie dabei von Geologin Martina Mindermann, die von dem Kinder-Workshops ebenfalls begeistert ist. „Die Konzepte richten sich an Kinder, die vielleicht noch keine Chance hatten den Zeittunnel zu besuchen oder die einfach noch mehr über die Erdgeschichte lernen möchten“, erklärt die Dozentin, die ihre Teilnehmer mit den Berichten über Sandsteinverfärbungen und Höhlenbären in ihren Bann ziehen konnte. Dem siebenjährigen Elias hat besonders der abschließende Teil über den Kalkabbau in Wülfrath gut gefallen. „Für mich war die Nachbildung eines Baumes sehr spannend. Und die Verfärbungen des Sandsteins fand ich auch gut“, berichtet der neunjährige Max im Anschluss an die Führung.
Praktisch ging es im Anschluss beim Gipsgießen von eigenen Fossilien zu. In eine Form aus Knete konnten die Kinder ihre gewünschten Motive drucken. Dabei wurden bereits versteinerte Zähne, Krallen oder Schneckenhäuser ebenso wie Gummidinosaurier verwendet. „Danach gießen wir die Form mit Gips aus“, so Martina Mindermann, die ein Beispielexemplar präsentieren konnte. Und während die Gipsabdrücke für eine weitere Bemalung trocknen mussten, durften die Kinder das Außengelände der Anlage in Beschlag nehmen.
„Wir werden die Kinder-Workshops in Zukunft sicher noch ausbauen“, versichert Ulrich Becker, der aber immer die Corona-Situation im Auge behält. „Aktuell haben wir kaum Einschränkungen, wir hoffen sehr dass es so bleibt. Sonst müssen wir auch das ganze Hygienekonzept wieder umwerfen“, ist sich das Vorstandsmitglied sicher.
Besucht wird der Zeittunnel in den Sommerferien übrigens auch von Externen sehr gut. Zwischen 20 und 30 Ticket-Verkäufe zählt das Team täglich. Und auch ein Kaffee- und Kuchenangebot besteht seit wenigen Tagen wieder. Einem nachmittäglichen Zeittunnelbesuch steht also nichts mehr im Weg.