Fünf Neue für „Ritter Rost“
Für das neue Kindertheaterstück suchte das Theater Minestrone Verstärkung — und gleich eine Hand voll Interessierte kam zur ersten Probe ins Bürgerzentrum Rohdenhaus.
Wülfrath. Minestrone besteht aus vielen ausgewählten Zutaten. Die italienische Gemüsesuppe muss gehaltvoll sein und liebevoll zubereitet werden. Wer sich Zutat nennen darf, „muss Begeisterung zeigen können“, fasst es Daniel Diekmann, 1. Vorsitzender des Theater Minestrone, zusammen.
Beim Casting für das neue Stück „Ritter Rost und Prinz Protz“, das am 1. Oktober Premiere feiern wird, konnte sich die Theatergruppe über fünf potenzielle Neu-Schauspieler freuen. Engagiert und mit gewünschter Begeisterung gaben sie am Dienstagabend bei Schauspiel- und Sprechübungen im Proberaum des Rohdenhauser Bürgerzentrums ihr Bestes.
Für das charmante Kinderstück der Autoren Jörg Hilbert und Felix Janosa setzt Minestrone nicht nur auf neue Protagonisten in seinen Reihen, sondern auch auf professionelle Unterstützung. Mit Hilfe von Schauspieltrainerin, Theaterpädagogin, Sängerin und Schauspielerin Karin Badar soll „Ritter Rost“ zu einem aufwändig inszenierten Vergnügen für Groß und Klein werden. Da heißt es Einsatz zeigen für alle: „Jeder von uns muss engagiert sein und darf keine Bremse darstellen“, fordert Diekmann.
Für Valentin Mischke (15) ist das kein Problem. Obwohl neu dabei, geht er in den Schauspielübungen auf, findet sich in der Gruppe erfahrener Minestrone-Mitglieder zurecht. Anweisungen von Karin Badar setzt er mit Gefühl und Fantasie um: „Den kleinen nervösen Finger“ und „die stolze Brust“ personifiziert er ebenso gut wie „die wütenden Beine“. „Das Theater Minestrone ist sehr sympathisch. Ich habe keine Angst vor der Bühne, und das Stück gefällt mir auch sehr gut“, sagt Valentin.
„Neuling“ Michaela Peplies (39) hofft, ihre Leidenschaft für das Singen einbringen zu können. „Als meine Kollegin mir von Minestrone und Ritter Rost erzählte, war ich sofort begeistert. Ich singe sehr gerne, bin auch im Velberter Gospelchor. Von daher hoffe ich, das Stück mit Gesang unterstützen zu können.“
Beim Probelesen spielen die Laien-Schauspieler mit ihrer Stimme, setzen sich mit den Protagonisten des Stückes auseinander — ob Drache Koks, Burgfräulein Bö, Ritter Rost oder Staubsauger. Und so kann sogar das Geschirr singen, denn Christian Erbach, der auch als Nicht-Minestrone-Mitglied das Theaterstück musikalisch unterstützt, leiht ihm probeweise seine Stimme: „Schmutzig ist viel besser“, singen die Tassen und Teller amüsiert. Schauspieltrainerin Karin Badar ist von der sympathischen Wülfrather Truppe begeistert: „Wir werden zusammen auf eine Abenteuerreise gehen. Man weiß noch nicht, was uns unterwegs alles begegnen wird.“
Wer in die Rolle des von sich selbst überzeugten, aber eigentlich doch feigen Ritter Rost schlüpfen darf, wer das tapfere Burgfräulein Bö spielt und wer wie der beliebte Drache Koks die Burg auf den Kopf stellen wird, entscheidet Karin Badar in 14 Tagen. Dann werden die Proben richtig starten — mit neuen Zutaten und einer gehörigen Portion neuer Würze.