Gebühren steigen moderat
Die Bürger müssen sich im kommenden Jahr auf leicht erhöhte Abgaben einstellen.
Velbert. Im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) gab es jetzt einen Ausblick auf die Entwicklung der Kommunalgebühren im nächsten Jahr: Es geht leicht nach oben, der durchschnittliche Vier-Personen-Haushalt wird 2018 rund 1,8 Prozent mehr zahlen müssen. „Gutschriften aus dem vergangenen Jahren fallen geringer aus, deshalb gibt es bei den Müllgebühren eine Steigerung von einem Prozent“, begründet Thomas Braumüller die moderate Erhöhung in diesem Bereich.
Der Fachmann für die Kosten- und Gebührenrechnung bei den Technischen Betrieben kann auch erklären, warum den Velbertern mehr Geld für die Entwässerung in Rechnung gestellt wird: „Pumpen von einigen Rückhaltebecken mussten saniert werden, das Mischwasserklärbecken Flandersbach wurde zurückgebaut. Das bringt eine Steigerung der Gebühr beim Schmutzwasser auf sechs Cent pro Kubikmeter, das sind zwei Prozent mehr. Beim Niederschlagswasser steht eine Steigerung von 0,61 Prozent ins Haus“, weiß der TBV-Mitarbeiter.
Bei der Straßenreinigung kommen unterschiedliche Belastungen auf die Anlieger zu, je nachdem, ob eine Durchgangs- oder eine Fußgängerstraße gereinigt werden muss. Bei letzteren liegt die Gebühr bei 5,14 Euro pro Meter, bei einer Durchgangsstraße nur bei 1,74 Euro. „Für den normalen Hausbesitzer mit zehn Meter Straßenfront liegt die Erhöhung schlimmstenfalls bei einem Euro“, beruhigt Braumüller. Beim Winterdienst wirkt es sich weniger aus, ob es viel Eis und Schnee gab, sondern ob die Salzsilos gewartet werden mussten. „Salz ist sehr aggressiv, die Behälter wurde neu imprägniert, die umlaufenden Bänder wurden erneuert, das fließt in die Kostenberechnung mit ein.“ Je nach Konstellation wird im kommenden Jahr eine Erhöhung von zwei bis vier Prozent anfallen.
Längst nicht alle Velberter Häuser sind ans öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Vor allem in den Außenbezirken werden die anfallenden Fäkalien in Gruben gesammelt. Die TBV kontrollieren den Zustand der Anlage, beauftragen aber eine Privatfirma mit der Entsorgung des Fäkalienschlamms. „Die können das kostengünstiger als wir machen“, weiß Thomas Braumüller. Trotzdem muss er den betroffenen Hausbesitzern im kommenden Jahr spürbare 9,92 Prozent mehr berechnen. Hauptgrund ist die Verringerung der Schlammmengen. 2017 wurde ein Aufkommen von 2500 Kubikmeter der übelriechenden Masse kalkuliert, 2018 geht man von 2200 Kubikmeter an. Die Grundkosten bleiben gleich, verteilen sich aber auf immer mehr Einheiten, so die Rechnung. Da immer mehr Häuser einen Kanalanschluss erhalten oder durch andere technische Maßnahmen der Anfall des Schlamms sinkt, erhöhen sich merklich die Kosten für die Entsorgung mit den Spezialfahrzeugen.