Händler auf der Wilhelmstraße: „Bisher hat man sich für uns nicht interessiert“
Eine Studie soll klären, wie die obere Wilhelmstraße attraktiver werden kann. Inhaber freuen sich über den Vorstoß.
Wülfrath. Thomas Prinz ist ganz begeistert. „Ich finde es gut, dass Stadt und Politik sich diesem Bereich annehmen. Das ist wichtig“, sagt der Einzelhändler (Optik Kotzenberg).
Einstimmig hat der Rat beschlossen, eine städtebauliche Studie in Auftrag zu geben, wie der Bereich Wilhelmstraße zwischen Einmündung Bahnhof-/Düsseler Straße und Tangente/Südstraße weiterentwickelt und attraktiviert werden kann.
Die Hauptpost — weitgehend geschlossen. Das ehemalige Rathaus, in dem heute ein Asylbewerberheim untergebracht ist — eingerüstet und baufällig. Viele Häuser könnten einen neuen Anstrich gebrauchen. Das größte Ladenlokal steht seit dem Auszug einer Drogerie-Kette seit Jahren leer.
Der Verkehr wird als Einbahnstraße stadtauswärts geführt. Die Südstraße ist nicht angebunden. Dort fährt man „vor eine Mauer“, wie es ein Ratsherr einmal formulierte. „Da sollten wir besser Geld für eine Studie in die Hand nehmen“, sagte Wolfgang Peetz, stellvertretender WG-Fraktionsvorsitzender.
Ausgelöst wurde diese Debatte um die von der Stadt favorisierte Studie für das Tor zur Fußgängerzone im Bereich Wareplatz (VHS). 25 000 Euro sollten eingesetzt werden — bei einem städtischen Anteil in Höhe von 7500 Euro.
„Da gibt es Bereiche, die es nötiger haben, unter die Lupe genommen zu werden“, sagt Peetz — eben die sogenannte obere Wilhelmstraße. Die hatte die Stadt aus dem Stadtentwicklungsprogramm streichen wollen: „Wir sehen zurzeit keine Notwendigkeit für eine Machbarkeitsstudie.“ Die Politik sah das anders.
Berücksichtigt werden soll auch die Verkehrssituation, die zuletzt CDU-Fraktionschef Axel Effert im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) kritisch hinterfragt hatte. „Es kann nicht sein, dass der aus Hammerstein kommende Verkehr an der Innenstadt geradewegs vorbeigeleitet wird“, hatte er moniert.
Eine Einfahrt in die Wilhelmstraße im Bereich Südstraße ist eben nicht möglich. Auch soll in den Fokus genommen werden, inwiefern die Südstraße wieder an die Wilhelmstraße angebunden werden kann.
„Bisher sind die Geschäfte an der oberen Wilhelmstraße benachteiligt“, befindet Optikermeister Thomas Prinz. „Für viele hört die Innenstadt an der Einmündung Düsseler Straße auf“, sagt er. Dabei gäbe es mehre Fachgeschäfte — wie zum Beispiel ein Friseur und ein Spezialitätenladen.
„Bisher hat man sich aber nicht für uns interessiert. Weihnachtsbeleuchtung gibt es hier nicht.“ Dass nun ein Studie angestrebt werde, sein ein gutes Signal. „Wenn sich hier was tut, sind bestimmt auch die Hausbesitzer bereit, an ihren Fassaden was zu ändern“, glaubt der Optiker.