St. Elisabeth Krankenhaus: Schließung ja, aber wann?
Wann genau im St. Elisabeth Schluss ist, kann noch niemand so richtig sagen.
Velbert-Neviges. Alltag an der Tönisheider Straße: Der Betrieb im Krankenhaus St. Elisabeth läuft. Die Ankündigungen des Betreibers — der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef — die geriatrische Fachklinik Ende dieses Jahres, aber spätestens Ende des ersten Quartals 2014 zu schließen — stehen im Raum. „Konkrete Pläne, wie die Schließung umgesetzt wird, gibt es aber noch nicht“, sagt Pressesprecherin Ann-Christin Kuklik.
Im Internet schwärmt der Klinikverbund unverändert über St. Elisabeth: „Die dort betriebene Geriatrie, also die spezielle klinische Versorgung von Senioren, ist das älteste Angebot seiner Art in unserem Bundesland.“ Und: „Dieser Bedeutung entspricht die Einrichtung auch durch entsprechende investive Maßnahmen.“
Investitionen? Nicht am Nevigeser Standort. Das steht seit diesem Februar fest, als der Klinikverbund feststellte: „Das Haus ist von der baulichen Struktur nicht mehr für eine Geriatrie geeignet.“ Ein Jahr zuvor wollte man das Haus „auf links drehen“ und zwölf Millionen Euro in den Ausbau stecken. Das ist Vergangenheit. Jetzt wird die Abwicklung eingestielt.
„Die Planungen laufen alle“, sagt Kuklik. Vor allem für den Elberfelder Standort — neun Kilometer von Neviges entfernt. Dorthin will man die Geriatrie verlagern. „Wir wissen noch nicht, wann das passieren kann“, sagt sie. In Wuppertal sind Umbauten nötig. Die Pläne dafür sind noch nicht fertig. Baugenehmigungen gibt es auch nicht. Sind die Schließungstermine dann überhaupt noch zu halten?
Auf ein Zeitfenster für kommende Maßnahmen lässt sich Kuklik nicht festlegen. „Das wäre reine Spekulation.“ Manchmal könne es aber auch sehr schnell gehen. Aber natürlich könne ein Krankenhaus nicht von heute auf morgen leergezogen werden. Kuklik: „Fest steht: Wir sind uneingeschränkt in Neviges für unsere Patienten da.“
Das kann Mechtildis Gilles nur bestätigen. Umso mehr bedauert die Nevigeserin, dass St. Elisabeth schließen wird. „Für mich persönlich ist das ganz schlimm“, sagt die 75-Jährige. Wegen einer Krebserkrankung komme sie zweimal in der Woche zur Lymphdrainage ins Haus. „Und das seit fast sieben Jahren.“ Fahrten nach Wuppertal seien für sie nicht nur schwierig, sondern auch kostspielig. „Ich muss jetzt schon 7,80 Euro für Taxifahrten hin und zurück zahlen.“
„Kleine Häuser haben keine Chance.“ Das ist für die Velberterin Fakt, die aktuell ihre Mutter in St. Elisabeth besucht. Das sei kein Nevigeser Problem. „Das ist der Zeitgeist.“
Den knapp 90 Mitarbeitern, die von der Schließung ebenso betroffen sein werden, sollen neue Jobs im Klinikverbund angeboten werden. „Man hat sich an den Gedanken gewöhnt“, sagt ein Pfleger. Es bringe auch nichts, angesichts der Lage den Kopf in den Sand zu stecken. „Die Entscheidung können wir eh nicht ändern. Wir müssen uns um die Patienten kümmern. Das ist wichtig. Das hat Vorrang.“