Velbert/Kreis Mettmann So lassen sich in den eigenen vier Wänden Heizenergie sparen und Schimmel vermeiden
Velbert · Worauf private Haushalte zu Beginn der Heizsaison achten sollten, erklärt die Velberter Verbraucherberatung.
Sparsam mit Energie umzugehen, ist das Gebot der Stunde: Zum 1. September 2022 hat die Bundesregierung Maßnahmen zu Einsparungen beim Heizen verordnet, die auch das Absenken der Temperaturen im Wohnraum vorsehen. „Mieterinnen und Mieter bleiben dennoch in der Pflicht, durch entsprechendes Heizen und Lüften Schimmelschäden zu vermeiden und die Bausubstanz vor Schaden zu bewahren.“ Darauf weist jetzt das Team der Verbraucherberatungsstelle Velbert hin. „Dazu darf vor allem in älteren Gebäuden die Temperatur an den Heizköpern nicht beliebig weit reduziert werden. Dies kann zu Schimmelbildung in kritischen Bereichen wie Außenwänden, Außenecken, Fensterlaibungen oder hinter Möbeln führen”, fügt Rita Maria Jünnemann, Referentin für Sanierung und Wohnungsmarkt der Verbraucherzentrale NRW, hinzu. Mit weiteren Fachorganisationen haben die Verbraucherschützer unter dem Dach des „Netzwerks Schimmelpilzberatung Deutschland“ sechs Tipps zum Sparen und Schimmelvermeiden zusammengestellt.
Wichtig ist es, die gesamte Wohnung gleichmäßig zu beheizen. Überall die Temperaturen auf 19 Grad Celsius einzustellen ist besser, als einzelne Räume auf 21 Grad Celsius zu halten und die übrigen gar nicht zu heizen.
Alle Räume sollten regelmäßig stoßgelüftet werden. Dazu werden alle Fenster und die Innentüren weit geöffnet, sodass die verbrauchte, feuchte Raumluft schnell nach draußen abzieht. Am besten wirken gegenüberliegende Fenster (Querlüften). Dabei geht kaum Energie verloren, weil die in den Wänden gespeicherte Wärme erhalten bleibt. Das gilt insbesondere für Bäder nach dem Duschen und Küchen nach dem Kochen.
Die Raumluftfeuchtigkeit kann mit einem Thermohygrometer überprüft werden. Je kälter die Außenluft ist, desto niedriger sollte die Raumluftfeuchtigkeit sein. Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius ist in älteren, ungedämmten Gebäuden häufig eine Raumluftfeuchtigkeit unter 50 Prozent notwendig, um Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und es bildet sich Schimmel.
Außenwände und insbesondere Außenecken sollten möglichst frei und gut belüftet bleiben. Falls Möbel nicht anders gestellt werden können, ist ein großer Abstand zur Wand von möglichst zehn Zentimetern sinnvoll. Auch kleine Gegenstände in Raumecken oder Vorhänge vor den Außenwänden können in älteren Häusern ohne nachträgliche Dämmung zu Schimmelpilzbefall führen. An Außenwänden hängende Bilder sollten bei älteren Gebäuden mit Abstandshaltung aufgehängt werden.
Wäsche sollte möglichst in Trockenräumen/-kellern oder draußen auf dem Balkon getrocknet werden - auch wenn dies manchmal länger dauert. Sollte das nicht möglich sein, ist es besser, die Wäsche im Wohnzimmer statt im Schlafzimmer oder im Bad zu trocken. Dunstabzugshauben mit Abluftbetrieb sowie Abluftventilatoren im Badezimmer sollten zusätzlich zur Entlüftung genutzt werden.
Nach dem Duschen sollte Spritzwasser sofort von den Fliesen und elastischen Fugen mit einem Abzieher entfernt werden. Wer noch mehr tun möchte, kann alles zusätzlich mit einem Tuch trockenwischen und dieses anschließend an einem trockenen Ort aufhängen.
Im Landesnetzwerk Schimmelberatung NRW sind lokale Beratungsnetzwerke sowie Landesinstitutionen, Kammern, Berufs- und Fachverbände und weitere Akteure aus Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, die sich in unterschiedlicher Weise mit Feuchte- und Schimmelbildung in Wohngebäuden auseinandersetzen. Die Verbraucherzentrale NRW berät und informiert Ratsuchende gerne zu Fragen rund um Schimmel, Feuchtigkeit und Sanierung. Weitere Informationen sind im Internet jeweils abrufbar unter: