Wann und wie wurde bei Ihnen das Interesse geweckt, künstlerisch aktiv zu werden?
Wülfrath „Ich bin ein Tier- und Pflanzenmaler“
Wülfrath. · Seit mehr als 30 Jahren gehört Volker Thieme (77) dem Kunstkolleg International an – er würde seine Bilder gerne wieder ausstellen.
Normalerweise verwandeln Mitglieder des Kunstkollegs International (KKI) jeweils zum Jahresende das Rathaus-Foyer mit ihren Werken in eine Galerie. Doch auch diese Tradtion konnte 2020 wegen Corona nicht fortgesetzt werden. Die WZ möchte Künstlern in der Pandemie mit ihrer Serie „Kreatives Wülfrath“ ein Forum bieten. Heute stellt sich Volker Thieme den Fragen der WZ-Redaktion. Im Juli 1943 in Erfurt geboren, wohnt der Vater einer Tochter und eines Sohnes mit seiner Ehefrau Maria seit 1976 in Wülfrath und ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied im KKI, das 1975 vom Wülfrather Maler und Ehrenringträger Anja Jacobs gegründet wurde.
Volker Thieme: Ich bin Autodidakt, habe eigentlich immer schon gerne gezeichnet. Vielleicht auch, weil mein Opa Paul-Oskar Thieme Kunstmaler war. Außerdem bin gelernter Goldschmied. Da musste ich natürlich auch Schmuck-Entwürfe zeichnen. Zur Malerei bin ich durch meine Frau gekommen. Die war Ende der 80er Jahre zur Kur in Bad Brückennau und hatte dort mit der Seidenmalerei als Freizeitbeschäftigung angefangen. Sie brachte ihre Kunstwerke mit nach Hause und ich habe beim Betrachten zu ihr gesagt: ,Das kann ich besser’. Danach habe ich viele Kurse von Anjo Jacobs, aber auch bei Hasenbein besucht. Aquarell, Öl, Gouache – ich male alles.
Was ist Ihre bevorzugte Technik, wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?
Thieme: Ich bin ein Freund des sehr genauen, natrualistischen Malens. Mir gefällt aber auch der abstrakt-moderne Stil von Wassily Kandinski.
Wovon lassen Sie sich gerne inspirieren?
Thieme: Ich bin vor allem ein Tier- und Pflanzenmaler. Gerade Reptilien faszinieren mich. Ich habe mal privat 50 kleinere Riesenschlangen sowie 180 Echsen in Terrarien in meinem sehr großen Badezimmer gehalten und mein Hobby für zwei Jahre auch zum Beruf gemacht: Damals suchte das Löbbecke Museum in Düsseldorf einen Fachmann. Ich habe die Reptilien des Aquazoos im Bunker betreut. Mehr als 30 Jahre hatte ich auch eine Orchideensammlung. Diese Pflanzen sind auch Motive für mich.
Woran arbeiten sie gerade?
Thieme: An einem kleinen Bild, das wieder ein Reptil zeigen wird: einen Taggecko aus Madagaskar, auch Phelsuma genannt.
Wie empfinden Sie die Wertschätzung für Ihre Arbeiten?
Thieme: Ich kann die nicht so recht einschätzen. Wenn wir mit dem KKI im Rathaus ausgestellt haben, gab es positive Resonanz, auch von der Stadt. Betrachter sagten: , Was Sie da malen, ist einfach super.’ Auch unsere Vorsitzende Gundula Schaefer gehört dazu. Verkauft wurde aber nicht viel, das geschieht eher zufälligerweise, zum Beispiel wenn ich meine Bilder zum Rahmen abgebe. Dabei sehe ich wiederum auch sehr viel gute Kunst.
Wo würden Sie gerne einmal in Wülfrath ausstellen?
Thieme: Mit Anjo Jacobs hatte ich meine erste Ausstellung im alten Rathaus an der Goethestraße. Eine Solo-Ausstellung im Rathaus-Foyer oder in der Kreissparkasse wäre toll. Bisher ist die größte Werkschau in meinem Haus zu finden.
Könnte auch das WIR-Haus im ehemaligen VHS-Gebäude Raum für das Kunstkolleg International bieten?
Thieme: Ja, auch das kann ich mir sehr gut vorstellen.