Neviges Jubelkonfirmanden feiern ein herzliches Wiedersehen

Neviges · Evangelisch-reformierte Gemeinde Neviges begrüßte 37 Jubilare.

Pfarrer Hans Köppke (l.) mit den Jubilaren.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Dass wir hier und heute Ihre Goldene, Diamantene, Eiserne und Gnadenkonfirmation feiern dürfen, ist ein Grund, dankbar zu sein“, meinte Hans Köpke, Pfarrer im Ruhestand, zum Beginn des von ihm gefeierten Gottesdienstes für die Jubelkonfirmanden in der evangelisch-reformierten Stadtkirche zu Neviges am Sonntagmorgen. 37 Damen und Herren würdigen Alters waren vor dem Gottesdienst ins Gemeindehaus gegenüber der Kirche gekommen, wo sie an ihre Konfirmationssprüche geheftet, kleine Kreuze als Abzeichen vorfanden. Empfangen von Pfarrer Köppke, der mit seinen 72 Jahren seit einer Dekade im Ruhestand ist und niemanden von den Jubelkonfirmanden eingesegnet hatte.

Mit vernehmlicher Stimme schilderte der emeritierte Geistliche den Ablauf der Feierstunde, bevor die Konfirmanden zu ihrem 50- (Gold), 60- (Diamanten), 65-(Eisern) und 70-jährigen (Gnaden-Konfirmation) Jubiläum in die Kirche einzogen. Respektvoll erhob sich die Gemeinde für die Jubilare, von denen Christel Puch, die 1948 kurz nach dem Krieg konfirmiert wurde, sich noch gut an den Ehrentag erinnert.

Ebenso wie Horst Claveé, der die „Eiserne“ feierte. Seine Besonderheit: Er war als Nachfahre der Hugenotten erst eine Woche vor der Konfirmation getauft und im Gegensatz zu den anderen auf ausdrücklichen eigenen Willen in die evangelische Kirche aufgenommen worden. „Mit meiner Mitkonfirmandin Gisela Aubart habe ich immer Kontakt gehalten“, erklärte der 80-Jährige mit Blick auf seine Nachbarin.

Jubilare hatten sich beim Mittagessen noch viel zu erzählen

„Klar, kenne ich noch viele von damals, die waren doch fast alle in meiner Klasse“, so Goldjubilarin Brigitte Kuhlmann, die sich mit ihren Mitschülerinnen nach dem Gottesdienst und beim gemeinsamen Mittagessen auf Einladung der Gemeinde noch viel zu erzählen hatte und sich noch genau daran erinnerte, dass am 18. Februar 1968 gutes Wetter geherrscht hat. Das ist auch Udo Butterweck noch im Gedächtnis. „Aber, ehrlich gesagt, an mehr kann ich mich nicht mehr erinnern.“

Was die Welt vor 50 Jahren an wichtigen und weniger wichtigen Ereignissen bewegt hatte, darauf ging Pastor Köpke in seiner Predigt ein. Da gab es die 68er Bewegung, den Protest gegen den Vietnamkrieg, die Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Truppen des Warschauer Paktes, aber auch, dass der 1. FC Nürnberg Deutscher Meister geworden war.

Im Vorfeld dieses Treffens, das vom Chor der Gemeinde unter der Leitung von Anna Levinian und natürlich von Pastor Köpke einschließlich der Abendmahlfeier würdig gestaltet wurde, war seitens der evangelisch-reformierten Gemeinde wichtige und keineswegs einfache Vorarbeit geleistet worden. „Die Konfirmationen sind zwar alle im Register festgehalten, aber viele haben eine andere Adresse, die Frauen haben ihren Namen geändert, und viele sind auch schon verstorben“, erzählt Küsterin Birgit Dywicki. „Da ist es von Vorteil, wenn man in so einer kleinen Stadt wohnt. Jeder kennt jeden, und man trifft immer jemanden, der weiß, wo der oder die jetzt zu finden ist.“