Kämmerer liegt Kultur am Herzen
Ansgar Bensch war beim Bürgerverein Hardenberg-Neviges zu Besuch.
Neviges. „Wir werden den Haushalt so aufstellen, dass er der Zukunft gerecht wird, 2017 wird er gedeckt sein“, versicherte Ansgar Bensch. Vor den Mitgliedern des Bürgervereins Hardenberg-Neviges sprach der Kämmerer, der im März sein Amt aufgenommen hat, über die Finanzen der Stadt Velbert. „Wir sparen an allen Ecken und erhöhen die Einnahmen. So wurde der Verwaltungsvorstand halbiert durch das nicht Wiederbesetzen von Stellen und die Grundsteuer erhöht“, schildert Velberts neuer Kassenwart. „Wir sind nicht mehr im Nothaushalt, aber uns sind Grenzen gesetzt. 2016 überprüfen wir die Maßnahmen für 2017. Es ist unser fester Wille, dann den Haushalt auszugleichen.“
Ansgar Bensch, Kämmerer
Bei den Zuhörern macht sich leichter Zweifel breit: „Welche Kosten kommen durch die Flüchtlinge auf uns zu?“, fragten einige. „Grob gerechnet reichen die Zuschüsse vom Land aus, so dass sich unsere Kosten ausgleichen“, beruhigte Bensch, der einräumte, das ein Teil der Bundesmittel beim Land hängen bleibt. „833 Furo gibt es pro Flüchtling im Monat. Wenn es so kommt, ist es positiv, das habe ich so kalkuliert“, sagte der Rechtsanwalt, der auch mal ein paar Semester Mathematik studiert hatte. „Wir machen nach oben Druck, dass es auch so kommt.“
Auch zur Kultur in der Stadt bezog Bensch Stellung: „Als Kämmerer könnte mir der kulturelle Bereich egal sein, weil er zu den freiwilligen Aufgaben gehört. Aber es ist wichtig, dass sich Velbert weiter entwickelt, da tun wir alles für, aber wir können keine neuen freiwilligen Maßnahmen eingehen.“ Bensch schilderte an einem kleinen Beispiel, wie trotzdem das kulturelle Geschehen aufrecht erhalten wird: „Demnächst steht ein Fest für Kinder an, 11 000 Euro kommen auf die Stadt zu. Das Geld wird wo anders abgezweigt.“
Das aus Duisburg kommende Verwaltungsvorstandsmitglied hat sich bei Rundfahrten in allen Ortsteilen umgeschaut: „Von Langenberg bin ich begeistert, von Neviges ebenfalls. Die beiden Orte haben ein prägendes Gesicht, das wollen wir Velbert-Mitte auch geben“, versprach der Dezernent, der ab Januar zusätzlich für die Stadtentwicklung zuständig sein wird.
Da hakt Peter Egen ein: „Ich habe den Eindruck, dass Neviges benachteiligt wird. Die Stadthalle ist ein Stück Heimat, das ehemalige Rathaus, die Post, das Krankenhaus — sie haben alle nicht mehr ihre Funktionen.“ Besonders liegt dem Vorsitzenden des Schloss-Fördervereins die Zukunft dieses Kulturensemble am Herzen: „Ein Konzept muss her, sonst gibt es kein Geld.“ Er gibt dem obersten Finanzverwalter aus seiner Erfahrung einen guten Rat mit auf dem Weg: „Man muss persönlich zu den Geldgebern hingehen, dann kann man was holen, das geht nicht mit einem Brief oder einem Telefonat.“