Hubertusmesse rückt die Schöpfung in den Mittelpunkt
Pater Hubertus Hartmann setzte sich in seiner Predigt für die Erhaltung der Natur ein.
Neviges. Mit einer flammenden Predigt in der 28. Hardenberger Hubertusmesse setzte sich Pater Hubertus Hartmann für die Bewahrung der Schöpfung und des Friedens ein. Damit steht der Franziskanerpater ganz in der Tradition des Ordensgründers. Der Heilige Franziskus hatte eine besonders intensive Beziehung zu den Tieren und der Natur.
„Der Mensch hat den biblischen Schöpfungsauftrag, er solle sich die Erde Untertan machen, gründlich missverstanden. Das führt zur Vernichtung der Schöpfung und des Menschen“, stellt der 86-jährige Geistliche fest.
Pater Hubertus
Weil alle Menschen untereinander verbunden sind, könne es niemandem gleichgültig sein, wenn irgendwo ein Mensch leidet. Pater Hubertus geißelt die zunehmende Vernichtung von Landschaft: „Es entspricht nicht dem Wesen der Menschen, wenn sie von immer mehr Zement und Eisen erdrückt werden. Der Mensch hat die Erde in den vergangenen zwei Jahrhunderten mehr verändert als in der ganzen Zeit davor.“
Drum fordert er seine Zuhörer auf, den Kindern zu lehren, dass die Erde unsere Mutter ist. „Diese Erde gehört nicht den Menschen, sondern der Erde gehört der Mensch“, so die Erkenntnis.
Pater Hubertus erinnert an seinen Namenspatron, den Heiligen Hubertus, dem Jäger in den Ardennen, der vom Jagdfieber besessen war, bis ihm ein Hirsch mit dem Kreuz im Geweih erschien. „So wie Hubertus im Ardenner Wald seine Knie vor dem Kreuz beugte, so lasst die Hörner zur Ehren Gottes klingen.“ Die hervorragende Akustik des Mariendoms trug ihren Teil dazu bei, dass die Bläserklänge besonders eindrucksvoll die prachtvolle Erhabenheit der Natur darstellten.
Neben den Jagdhornbläsern Hardenberg-Nevigs unter der Leitung von Horst Kromberg spielte das Fanfarencorps 1957 unter Jan Phillip Stolz auf. Wenn dazu noch Franz Röwer die Tasten der Orgel drückte, entstand eine Klangfülle, die fast jeden der weit über 1000 Gottesdienstbesucher bis ins Mark ergreift.
Da sich der Quartettverein Neviges nicht an der Messe beteiligen konnte, übernahm der Velberter Männerchor 1863 unter der Leitung von Thomas Scharf die Chorgesänge. Zwischen den mächtigen Bläserauftritten verströmten die tiefen Männerstimmen eine ruhige Besinnlichkeit.
Zum Schluss durfte die ganze Gemeinde in das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ einstimmen. Die zweite Zeile ist ganz im Sinne der Predigt: „Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke.“